Chronik/Österreich

Imkern steht eine schlechte Honigernte bevor

Es sieht schlecht aus für das Honigjahr 2021. Denn das flüssige Gold lässt auf sich warten. Etwa vier Wochen hinkt man laut Experten hinterher. „Vergangenes Jahr war zumindest der April warm und die Bienen konnten schon Ernte eintragen. Heuer sind der April und Mai kalt“, sagt Reinhard Hetzenauer, Obmann des Dachverbands Biene Österreich.

Steigen die Temperaturen wieder, mähen Landwirte vielfach sofort ihre Wiesen. Die Gleichung ist einfach: Weniger Blumen, heißt weniger Nahrung für die Bienen und schlussendlich weniger Honig. Man hoffe deshalb auf den Waldhonig. „Natürlich gibt es Regionen, die besser dran sind, wie das Weinviertel (Anm.: NÖ). Landläufig ist man aber auf Wald und Wiese angewiesen“, so Hetzenauer.

15 bis 20 Prozent Ausfall möglich

Und diese sollten bestmöglich nicht mit Pestiziden belastet sein, denn das Bienensterben sei nach wie vor „akut“. Neben Spritzmitteln seien dafür auch die Varroamilbe und das Wetter verantwortlich. „Dieses Jahr war der Winter nicht schlecht für die Bienen“, nimmt Hetzenauer auf Letzteres Bezug. Er rechne dennoch damit, dass 15 bis 20 Prozent den Winter nicht überstanden hätten.

Konkrete Zahlen dazu gibt es jedoch noch nicht. Die Erhebungen würden laut Robert Brodschneider, Bienen-Forscher an der Grazer Universität, noch laufen. Im Juni sollten dann die Daten vorliegen. Den Winter 2019/2020 überlebten 12,6 Prozent der Bienenvölker nicht.