Freitag, der 13.: Seit Jahrhunderten ein Tag zum Schaudern
Von Michaela Höberth
Paraskavedekatriaphobie - ein langes Wort, das die krankhafte Angst vor einem Tag wie heute beschreibt. Vor Freitag, dem 13. nämlich. Die altgriechischen Begriffe für Freitag und 13 sind in diesem beinahe unaussprechlichen Wort vereint.
Wer unter dieser Angst leidet, der zieht sich an einem "schwarzen Freitag" zurück. Mindestens einmal und höchstens dreimal im Jahr fällt ein Freitag auf einen 13. An diesen Tagen vereinbaren Menschen, die Paraskavedekatriaphobie betrifft, keine wichtigen Termine. Eine Fahrt mit dem Auto wird vermieden, ebenso soziale Kontakte. In schweren Fällen ist die Angst so groß, dass sich die Betroffenen nicht aus dem Bett trauen.
Kurioserweise passieren an einem Freitag mit der Kalenderzahl 13 aber weniger Unfälle als an anderen Tagen. Studien belegten, dass es an diesen Tagen zu deutlich weniger Unfällen kommt, auch im Straßenverkehr. Laut Experten ist das Sicherheitsbewusstsein an den Unglückstagen nämlich besonders hoch.
In schlechter Erinnerung hat die Finanzwelt das Datum: Der Kurssturz an der Berliner Börse im Jahr 1927 ereignete sich an einem Freitag, dem 13. Und auch ansonsten brachten Freitage den Börsen im Laufe der Geschichte wenig Glück, dafür umso mehr Pleiten und Börsen-Zusammenbrüche. Dass diese Tage ein Unglückstag für alle Anleger sind, ist aber schon seit Jahrhunderten bekannt.
Die Skepsis vor dem Freitag, dem 13., ist dafür aber umso mehr Wasser auf den Mühlen von Autoren und Musikern.
In einem Buch von Thomas William Lawson von 1907 erschüttert der Unglückstag das Geschehen an der Börse, in Filmen wie der bekannten Reihe "Freitag der 13." wird der Aberglaube zum Stoff für Horrorszenarien. Reinhard Mey und die Toten Hosen besingen den "schwarzen Freitag" in ihren Songs.