"Es ist eine Katastrophe": Salzburger Skigebiete reduzieren Angebot
Von Matthias Nagl
Der Nachhall zu den Weihnachtsferien war am Donnerstag auf den Skipisten von Zell am See noch zu spüren. „Der heutige Tag dürfte das Niveau von gestern haben“, sagt Seilbahnen-Vorstand Erich Egger. Das klingt allerdings besser, als es ist. „Gestern war das Wetter schlecht, heute ist es gut. Insgesamt sind 1.500 Gäste heute aber sehr bescheiden“, berichtet Egger, der auch Sprecher der Salzburger Seilbahnwirtschaft ist.
Für die nächsten Tage rechnen die Seilbahner mit einem weiteren Rückgang. Deshalb planen viele Skigebiete bereits, ihr Angebot wieder zurückzufahren. „Nächste Woche wird die Stunde der Wahrheit. Die Schüler sind wieder im Home Schooling. Viele Tagesgäste müssen wieder arbeiten. Die Zweitwohnungsbesitzer sind auch wieder weg. Was bleibt da über“, fragt Egger.
Auf der Schmitten, dem Zeller Skigebiet, bleibt zumindest das am 24. Dezember gestartete Angebot von fünf Bahnen aufrecht. Gegenüber den Feiertagen wurde aber auch hier reduziert. Andere Skigebiete fahren stärker zurück. Die Almenwelt Lofer, relativ nahe an der Stadt Salzburg, wird die Lifte nur mehr am Wochenende in Betrieb nehmen. Rauris überlegt selbiges.
Hoffen auf Februar und März
Große Skigebiete wie Zauchensee und Flachau kündigen an, jedenfalls offen zu halten. Ihr Angebot werden aber voraussichtlich auch die Platzhirschen entlang der Autobahn reduzieren. Wirtschaftlich sei die Öffnung über Weihnachten trotz mehr Tagesgästen als erwartet aber lediglich Schadensbegrenzung, erklärt Egger.
„Der Schaden ist immens. Es ist eine Katastrophe, der Tourismus liegt am Boden“, sagt der Seilbahnsprecher. Skigebiete mit sonst vielen Gästen abseits der Ballungsräume verzeichneten Einbrüche von 85 bis 90 Prozent.
Nun hofft Egger, dass zumindest im Februar und März „österreichische Gäste zu uns kommen können“. Doch auch das wäre wirtschaftlich nur mehr Schadensbegrenzung. Einzelne Skigebiete überlegen bereits wieder ein vorzeitiges Saisonende im Februar.