Chronik/Niederösterreich

Wiener Neustadt: Auch ohne Polizeikontrolle im Ausnahmezustand

Schon die Ankündigung hat ihre Wirkung nicht verfehlt: Obwohl Polizei und die Verantwortlichen der Stadt Wiener Neustadt (NÖ) mehrmals bekräftigt hatten, die verpflichtenden Ausreisetests aus dem Hochinzidenzgebiet erst ab Samstag zu kontrollieren, reichte schon das Inkrafttreten der Verordnung aus. Die Innenstadt und auch die Einkaufszentren waren am Mittwoch so menschenleer wie im harten Lockdown.

Vor den Covid-19-Teststraßen bildeten sich hingegen hunderte Meter lange Warteschlangen. Teilweise wurden Zeiten von mehr als einer Stunde in Kauf genommen. Viele Testwillige haben Verständnis für die verschärften Maßnahmen. Nach mehr als einer Stunde in der Schlange vor dem Bahnhof wollen sich manche aber in Zukunft andere Teststraßen suchen.

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Nicht bis Samstag gültig

Der riesige Andrang überraschte selbst die Tester des Roten Kreuzes. Sie hatten erst für einen späteren Zeitpunkt mit einer derart großen Frequenz gerechnet. Denn die am Mittwoch durchgeführten Antigen-Tests haben bei den ersten Kontrollen am kommenden Samstag gar keine Gültigkeit mehr. Das Ergebnis darf nämlich nicht älter als 48 Stunden sein. „Wir machen auch jeden darauf aufmerksam“, sagt einer der Verantwortlichen.

Um in den kommenden Tagen kein absolutes Test-Chaos zu verursachen, müssen die Kapazitäten bis Freitag massiv aufgestockt werden. Die bisher 16 Teststraßen werden auf 40 ausgebaut, auch die Öffnungszeiten deutlich verlängert, auf 7 bis 20 Uhr. Mit täglich 42.000 Ein- und Auspendlern sowie 15.000 Passagieren im öffentlichen Nahverkehr hat das Krisenmanagement eine notwendige Testkapazität von 15.000 Abstrichen pro Tag errechnet.

Schülertests für Ausreise gültig

Geklärt ist mittlerweile die Frage nach der Gültigkeit der Schülertests. „Um ihnen die An- und Abreise zu erleichtern, werden die in den Schulen zum Einsatz kommenden Antigen-Schnelltests von den Gesundheitsbehörden anerkannt. Der Nachweis wird von der Schule ausgestellt“, heißt es aus dem Büro von Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

Was bleibt ist die große Sorge der Wirtschaft. Im größten Shoppingcenter der Stadt, dem Fischapark, herrschte am Mittwoch gähnende Leere. Die Frequenz habe abrupt abgenommen, sagt Sprecherin Yvonne Wöckl. 

Um den kürzlich angekündigten Ausreisebestimmungen sowie dem dadurch zu erwartenden Anstieg an COVID-19-Testungen im Stadtgebiet gerecht zu werden, bietet der Fischapark ab sofort zusätzliche kostenlose Testmöglichkeiten im Shoppingcenter sowie am Parkdeck an.

 

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Das Service kann ohne Voranmeldung kostenlos genutzt werden, das Ergebnis wird binnen einer Stunde via SMS zugeschickt. Zur Testung muss die E-Card sowie ein Lichtbildausweis mitgebracht werden, die Antigen-Schnelltests werden von medizinisch geschultem Personal mittels Nasen- oder Rachenabstrich durchgeführt.