Skikurs-Absagen und Omikron: Ist die Wintersaison gelaufen?
Von Patrick Wammerl
Der Schulbeginn am Montag nach den Weihnachtsferien beinhaltete gleich eine böse Überraschung – nicht nur für Schulkinder, sondern vor allem auch für Touristiker. Mit der Verlängerung der Sicherheitsphase an den Bildungseinrichtungen bleiben Schulveranstaltungen weiterhin untersagt - zunächst bis zum 28. Februar. Alle Skikurse in diesem Zeitraum wurden deshalb bis auf Weiteres abgesagt. „Ein Desaster für Tourismusgebiete und die damit verbundene Wirtschaft“, heißt es beispielsweise aus Niederösterreich.
Gerade im Jänner-Loch sind die Wintersportwochen und Schulskitage für jeden Skiort ein willkommener Umsatz und Lückenfüller. „Leider bedeutet die aktuelle Situation an den Schulen, dass auch heuer rund 45.000 Schülerinnen und Schülern ein Wintersporttag oder eine Wintersportwoche in Niederösterreich verwehrt bleibt. Damit fällt der Pandemie leider nicht nur regionale Wertschöpfung in den Bergregionen zum Opfer, sondern auch positive Kontakte unserer Jugend zum Schneesport“, beklagt Niederösterreichs Sport- und Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP).
Herbergen geschlossen
Schulveranstaltungen bescherten den niederösterreichischen Skigebieten pro Saison rund 60.000 Skier Days, also Ersteintritte. Diese fallen nun in dieser Saison zur Gänze weg. „Das hat aber wirtschaftlich weit massivere Auswirkungen. Quartiere bleiben geschlossen, Skiverleih und Skischulen haben keine Auslastung und auch die Gastronomie ist betroffen“, sagt der Geschäftsführer der NÖ-Bergbahnen, Markus Redl.
Danninger will, sobald es die epidemiologische Situation zulässt, sofort wieder entsprechende Angebote für Schulen und Kindergärten organisieren. Diese Saison dürfte aber diesbezüglich kaum noch in Frage kommen. Die Touristiker befürchten, dass sich die Virusvariante Omikron auch in den Semesterferien niederschlagen wird. Wie stark genau, ist noch unklar.
Bei durchschnittlich 100 Ski-Betriebstagen in NÖ machen die Weihnachtsferien etwa 28 Prozent des Winterumsatzes aus, erklärt Redl. Durch die Staffelung auf drei Wochen und die zahlreichen Gäste aus den östlichen Nachbarländern, haben die Semesterferien in etwa dieselbe Bedeutung wie das Weihnachtsgeschäft. Allerdings ist die Buchungslage aufgrund der unsicheren Corona-Entwicklung derzeit „noch sehr bescheiden“. Es gelte abzuwarten, ob die Gäste auf mehrtägige Hotelaufenthalte in Westösterreich verzichten und stattdessen auf Tagesausflüge in Wohnortnähe setzen.
Bisher ist die Skisaison trotz Corona in Niederösterreich einigermaßen zufriedenstellend verlaufen. Bis 9. Jänner wurden 160.000 Gasteintritte gezählt. Das sind um rund 20 Prozent weniger im Vergleich zu Saisonen vor der Pandemie.
Ab Dienstag, 11. Jänner, treten übrigens in Skigebieten neue Coronaregeln in Kraft: Es gilt eine generelle FFP2-Maskenpflicht bei Benützung der Seilbahnen - unabhängig davon, ob es sich um ein geschlossenes oder offenes Fahrbetriebsmittel handelt. Diese Regel gilt auch für die Anstellbereiche.