Schwerer Betrug und Untreue in der Spitalsküche in Wiener Neustadt
Von Patrick Wammerl
Im Betrugsskandal am Landesklinikum Wiener Neustadt sind die Ermittlungen der Kriminalpolizei abgeschlossen. Der ehemalige Küchenchef des Spitals, ein bekannter Ex-Gemeinderat und Feuerwehrfunktionär aus dem Bezirk Wiener Neustadt, soll über mehrere Jahre Lebensmittel und Küchengeräte aus dem Klinikum abgezweigt und für seine eigene Cateringfirma verwendet haben.
Der Schaden übersteigt 50.000 Euro. Ermittler des nö. Landeskriminalamtes haben den 51-Jährigen bei der Staatsanwaltschaft wegen Untreue und schweren Betrugs angezeigt.
Die Landesgesundheitsagentur war dem Küchenchef mit Hilfe eines Hausdetektives im Frühjahr auf die Schliche gekommen und hatte Anzeige erstattet. Demnach soll der 51-Jährige während seiner Dienstzeit für sein privates Catering-Unternehmen tätig gewesen sein. Die Betrugsermittler des LKA arbeiteten den Fall detailliert auf.
Teils geständig
Der Beschuldigte soll über Jahre Lebensmittel, Gerätschaften und Ausstattungsgegenstände vom Krankenhaus veruntreut haben. „Weiters wird er beschuldigt, seine Arbeitszeiten nicht ordnungsgemäß dokumentiert zu haben. Dabei entstand ein Gesamtschaden im mittleren fünfstelligen Eurobereich“, heißt es vonseiten der Polizei Niederösterreich.
Der Ex-Küchenchef war teilweise geständig. Bei einer Hausdurchsuchung konnten die Kriminalisten Lebensmittel und teure Küchengeräte aus dem Spital vorfinden und der Klinik wieder zurück geben.
Politischer Wirbel
Die FPÖ NÖ hatte in der Causa im Frühjahr auch einen handfesten Hygieneskandal im Landesklinikum vermutet. Der Verdacht, wonach der Küchenchef alte Lebensmittel verkocht und frische Produkte für seine eigene Cateringfirma abgezweigt haben soll, dürfte sich aber nicht bestätigt haben. Das Dienstverhältnis mit dem Mann wurde aufgelöst.