Land gibt langfristige Garantie für Ötscherlifte
Der Allerseelentag bringt eine erlösende Nachricht für das Ötscherland und Lackenhof am Ötscher. Um Investoren ein klares Signal zu senden, gab Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) bekannt, dass das Land Niederösterreich einen langfristigen Betrieb der Ötscherlifte garantieren will.
Nachdem das Land am 3. Dezember des Vorjahres nach dem Ausstieg der Schröcksnadelgruppe sowohl die Bergbahnen am Ötscher als auch am Hochkar zur Gänze übernahm, gab es zunächst nur eine Betriebsbestätigung für die Lifte am Ötscher bis Ende Oktober 2023. Diese Befristung sei nun vom Tisch, gab Danninger bekannt. Auch die befristeten Dienstverträge für die 20 Liftbeschäftigten wurden mit sofortiger Wirkung aufgehoben.
Elf Monate sei intensiv an der Neukonzipierung des ganzjährigen Tourismusangebots in Lackenhof gearbeitet worden, die gegründete Task Force habe 467 Vorschläge aus der Bevölkerung und aus den Unternehmen zur Weiterentwicklung zum Projekt „Lackenhof 2.0“ abgearbeitet, schilderte Danninger. Dazu gebe es „sehr sehr gute Gespräche mit möglichen Investoren“, versicherte er. Mit 13 Personen oder Unternehmen habe man schon Kontakt geknüpft und verhandelt. Die Lifte hätten aber in den Ideen und Gesprächen immer eine zentrale Rolle gespielt, so Danninger weiter.
„Das Ziel ist Lackenhof zu einem Ort zu machen, wo Menschen im Einklang mit der Natur gerne Zeit verbringen – sei es als Urlaubsgast, als Einwohner, als Unternehmer oder Arbeitnehmer. Wir wollen die Tradition des Ortes und den Glanz der vergangenen Zeiten ins 21. Jahrhundert transformieren und dabei vor allem den Menschen im Sommer wie im Winter Erholung und Erlebnisse in und mit der Natur ermöglichen“, schilderte der Landesrat. Lackenhof soll zu einem Vorzeigeort für naturnahen Alpintourismus werden.
Investoren
Zu den Gesprächen mit den Investoren betonte Danninger: „Wir dürfen Verhandlungen möglicher Investoren mit Grundeigentümern sowie Eigentümern von Bestandsimmobilien nicht kommentieren. Grundsätzlich laufen diese Verhandlungen, auch in Anbetracht der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die ganz Europa derzeit erfasst hat, sehr erfreulich“. Das Land wird nun mit dem Bekenntnis zu den Ötscherliften in Vorleistung gehen.
Punkto Investitionen geht es in Lackenhof in erster Linie um die Verbesserung des Angebots an Qualitätsgästebetten, erklärten Danninger und NÖ Bergbahnen-Geschäftsführer Markus Redl. Er betonte, dass die Grundkonzeption für die neue touristische Ausrichtung des derzeit 800-Bettenortes Lackenhof fertig sei. Nun gelte es die Ergebnisse der Gespräche mit Investoren und Grundeigentümern abzuwarten und behutsam einzuarbeiten. „Wir sagen auch ja zu weiteren Investitionen, aber nur in Abstimmung mit den Grundeigentümern und Zug um Zug mit privaten Investoren“, so Danninger zu möglichen Verbesserungen bei den Aufstiegshilfen.
Renate Rakwetz (SPÖ), die Bürgermeisterin der Ötschergemeinde Gaming, sprach in Bezug auf die Bestandsgarantie für die Lifte von einem Tag des Lachens. Sie dankte für das Engagement des Landes und der NÖ Bergbahnen. Zur neuen Ausrichtung, die naturräumliche Qualität der Region gut zu nutzen, gäbe es große Übereinstimmung, sagte sie. Für kommenden Sonntag erwartet man am Ötscher einen Wintereinbruch. Der Saisonstart ist für den 8. Dezember geplant.