Klimaticket-Deal: ÖVP macht in Niederösterreich mit neuem Plan Druck
In den Verhandlungspoker um das Klimaticket für die Ostregion bringt die ÖVP in NÖ nun noch ein eigenes Mobilitätspaket ins Spiel. Mit ihrem „1.2.3. Mobilitätsplan blau-gelb“ will sie in der nächstwöchigen Landtagssitzung per Resolution der grünen Verkehrsministerin Leonore Gewessler noch ihre Forderungen mitteilen.
Nicht nur billiger, sondern auch besser und bequemer müsse das Angebot im öffentlichen Verkehr sein, fordern ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner und Landesrat Ludwig Schleritzko. Zu sehr stünde bei der Verwirklichung des Klimatickets bei der Ministerin der billige Preis im Mittelpunkt, „doch davon haben wir nichts, wenn die Leute in den Zügen stehen müssen und das Anbot an Verbindungen schlecht ist“, sagt Ebner. In NÖ seien täglich 850.000 Pendler unterwegs, schilderte Schleritzko. Das Hauptanliegen der Landespolitik sei das Wohl dieser Verkehrsteilnehmer. „Besser, bequemer und billiger bei Infrastruktur, Angeboten und Ticketpreisen“, nur so bringe man die Landsleute vermehrt zur Öffi-Nutzung, ist Schleritzko überzeugt.
Klimaticket
Zum günstigen Klimaticket, zu dem in den Ost-Bundesländern die Zustimmung noch fehlt, würde zwischen der Bundesregierung und dem Verkehrsverbund VOR emsig verhandelt, so Schleritzko, aber der Einnahmenausfall für die Verkehrsbetriebe müsse abgegolten werden. Weil vor Corona die Hauptbahnrouten aus dem Süden und Norden nach Wien bereits bis zu 30 Prozent überlastet waren, herrsche Handlungsbedarf. Seit Jahren dränge man auf die Modernisierung von Pendlerstrecken, wie der Erlauftal-, Traisental- oder Puchbergbahn. Ebner fordert, dass das Nadelöhr Wien dringend mit einer zweiten Schienenachse erschlossen werden müsse, um die Zugkapazitäten zu verdoppeln.
Den ÖVP-Mobilitätsplan sieht Schleritzko nicht als Bedingung, aber doch als klare Richtungsvorgabe für den Abschluss des Klimaplans.