Chronik/Niederösterreich

Immer mehr Corona-Cluster in Niederösterreichs Schulen und Kindergärten

Aktuell häufen sich die Meldungen von Clustern in Kindergärten und Schulen in ganz Österreich. Besonders stark ist das Bundesland Niederösterreich. 

Aktuell wurden im Bundesland elf Volksschulen und sechs Kindergärten mit Verbindungen zu Coronavirus-Infektionen gemeldet. Bei zwölf Einrichtungen handelte es sich dabei um Häufungen mit zehn oder weniger Erkrankungen. 

So zum Beispiel in der Volksschule Enzersfeld-Lindabrunn im Bezirk Baden. Die acht Klassen der Schule wurden wegen mehrerer positiver Covid-19-Fälle sowie Verdachtsfälle vorübergehend auf Distance Learning umgestellt. Aktuell sind in der Schule nur Kinder, die bereits in der Vergangenheit eine Corona-Infektion überstanden haben und wieder genesen sind.

Bis nächste Woche ist ein Großteil der Klassen abgesondert. Eine Klasse soll bereits in dieser Woche wieder mit dem Präsenzunterricht starten können.

Ebenfalls von Corona betroffen ist die Volksschule in Hadres (Bezirk Hollabrunn). Hier sind drei Klassen im Distance Learning, weil bisher sieben Kinder positiv getestet wurden. Das Lehrpersonal ist bisher von Infektionen verschont geblieben.

174 positive Corona-Selbsttests in NÖ

Mittlerweile gibt es in Niederösterreich 174 positive Covid-Fälle die mittels Selbsttest in den Schulen gefunden wurden. Betroffen sind 115 Schüler und 59 Pädagogen. Insgesamt sind in Niederösterreich derzeit 16 Schulklassen und eine Schule in Wiener Neustadt auf Distance-Learning umgestellt. 

"Die Anzahl der positiven Testungen ist, wie im gesamten Bundesland, auch in den Schulen steigend. Dank der Selbsttests gelingt es uns, zahlreiche potentielle Infektionsherde rasch zu erkennen“, erklären Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) sowie Bildungsdirektor Johann Heuras. 

Kindergarten gesperrt

Anders sieht es hier in der Kinderkrippe sowie im Kindergarten II in Gießhübl (Bezirk Mödling) aus. Seit Ende vergangener Woche sind auch hier einige positive Fälle unter den Kindern aufgetreten.

Wie die Gemeinde Gießhübl auf ihrer Homepage mitteilt, sind aufgrund von "Corona Absonderungsbescheiden und Verdachtsfällen sowohl die Kinderkrippe als auch eine Teil des Kindergarten II außer Betrieb. Aufgrund von Geschwisterkindern besteht die Möglichkeit, dass auch andere Gruppen betroffen sein könnten".

Maßnahmen in Kindergärten

Im Krisenstab in Niederösterreich wird aufgrund der aktuellen Entwicklung die Einführung des "Lutscher"-Antigentests in den Kindergärten diskutiert. "Eine Maskenpflicht wäre für die Kleinen natürlich nicht ideal, deswegen muss sich Alternativen überlegen", betont Irmgard Lechner, die Leiterin des Krisenstabes. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, betont sie.

Laut Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig wurden bislang 111.224 Menschen in Niederösterreich gegen das Coronavirus geimpft. 38.741 erhielten bereits die zweite Dosis und gelten somit als immunisiert.

 

 

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In Göllersdorf (Bezirk Hollabrunn) sind unterdessen vier Gruppen des Kindergartens seit Montag in Quarantäne. 35 Personen sind infiziert, 150 befinden sich nach aktuellem Stand in Quarantäne. Erst ab kommender Woche wird es wieder einen Vollbetrieb geben. Kinder die aber aufgrund von berufstätigen Eltern eine Betreuung brauchen, können in einem abgesonderten Bereich betreut werden.

Unterdessen strahlt der Kindergarten-Cluster auch auf die Göllersdorfer Volksschule aus. Denn auch dort gibt es bereits einen positiven Fall. Dabei handelt es sich um ein Geschwisterchen eines infizierten Kindes aus dem Kindergarten.

"Meldestelle" für Bildungscluster

Dass die Cluster in Bildungseinrichtungen ein Problem sind, haben auch findige Twitter-User erkannt und einen eigenen Hashtag eingerichtet. Unter #BildungsclusterAT gibt es mittlerweile zahlreiche bestätigte, aber auch unbestätigte Meldungen von Clustern in Schulen oder Kindergärten.

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Auch in Wien häufen sich Corona-Fälle in Schulen und Kindergärten: 

Was zunächst wohl nur für Wien gedacht war, ist mittlerweile aber zu einem Sammel-Hashtag für Fälle aus ganz Österreich geworden. Und das innerhalb von nicht einmal einem Tag, wie dieser Tweet aus Graz zeigt.

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