Chronik/Niederösterreich

Gewerbegrund ist knapp: Firmen müssen Öko-Vorgaben akzeptieren

Im engen Ybbstal sind Gründe für Gewerbeparks Mangelware. Deshalb ist das Interesse aus der Wirtschaft an der neuen Betriebsfläche Kreilhof vor den Toren Waidhofens enorm. Die fünf Gemeinden aus der Region, die den sechs Hektar großen Park über die Wirtschaftspark GmbH betreiben, können deshalb auch sehr wählerisch sein. Sie wollen ein ökologisches und städteplanerisches Vorzeigeprojekt umsetzen.

Unter rund zehn Firmen werden die zur Verfügung stehenden 60.000 m² der Steinauer Wiese direkt neben der ins Ybbstal führenden B31 aufgeteilt werden, kündigte Waidhofens Bürgermeister Werner Krammer (ÖVP) an. Ein Vertrag mit der Kunststofffirma LITE ist bereits unterzeichnet. Die Stadt selbst wird ihren Wirtschaftshof und das Altstoffzentrum hierher verlegen und so zwei andere Areale in der Stadt für Privatnutzungen freigeben.

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Die Zahl der interessierten Betriebe sei gut doppelt so groß wie das Platzangebot, so Krammer. Mit dem Land NÖ und dessen Wirtschaftsagentur Ecoplus im Rücken solle der interkommunale Gewerbepark ein Musterbeispiel für ressourcenschonende Bebauung werden, kündigten Krammer und der ehrenamtliche Wi-Park-Geschäftsführer Andreas Hanger an.

Begrünte Dächer

Klare Bauvorgaben kommen deswegen dazu: Die Hallendächer der Firmen müssen entweder mit Fotovoltaik oder Begrünung ausgestattet werden. Es wird ein Gemeinschaftsparkplatz für Mitarbeiter errichtet, E-Tankstellen, ein Belüftungskonzept und Grünflächen samt schattigen Baumreihen sind im Masterplan vorgegeben. Der für Waidhofens Stadtplanung verantwortliche Architekturprofessor Ernst Beneder sieht im nur zweieinhalb Kilometer vom Stadtzentrum entfernten Gewerbepark eine gute Ergänzung zu den „einzigartigen Räumen“ Waidhofens in der Altstadt und am Fluss.

Für Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) sendet der bereits in Bau befindliche Gewerbepark aktuell besonders wichtige Signale für den Wirtschaftsstandort aus. Bei der Finanzierung der Infrastruktur im Ausmaß von 1,5 Millionen Euro hilft das Land NÖ mit 720.000 Euro Regionalfördermittel mit. Die interkommunale Wirtschaftspark Ybsstal GmbH der fünf Gemeinden Waidhofen, Ybbsitz, Opponitz, St. Georgen/Reith und Hollenstein habe mit dem Betriebsgebiet Haberlehnen im Grenzgebiet zwischen Waidhofen und Ybbsitz bereits ein Musterbeispiel geschaffen, so Danninger. Der Park ist völlig ausgebucht, vier Betriebe, die sich dort im letzten Jahrzehnt angesiedelt haben, beschäftigen 200 Mitarbeiter. Im neuen Gewerbepark sollen um die 150 Menschen Beschäftigung finden.