Chronik/Niederösterreich

Gehör für Wolf-Petition im EU-Parlament

Noch befinden sich Rinder und Schafe nicht auf den Weiden und rund um die heimische Wolfspopulation herrscht Ruhe. Dennoch hat die Situation in Österreich am Mittwoch den Petitionsausschuss des EU-Parlaments befasst. Die 2019 in Niederösterreich von der Landwirtschaftskammer und dem Bauernbund organisierte „Petition Wolf“, die 58.000 Unterstützer fand, wurde im Ausschuss bearbeitet und für die weitere parlamentarische Behandlung offen gehalten.

Für NÖLK-Präsident Johannes Schmuckenschlager und EU-Abgeordneten Alexander Bernhuber (ÖVP) ist die Weiterbehandlung auf EU-Ebene ein erster Erfolg. In der Petition geht es auch darum, die Wolfpopulationen EU-weit und nicht nur national zu beurteilen. Österreich müsse beim Wolfsmanagement gleich wie andere Mitgliedsstaaten behandelt werden. Dort sei unter anderem der Abschuss von auffälligen Problemtieren erlaubt.

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Population

Bei der schnell wachsenden europaweiten Wolfspopulation, die derzeit bei rund 18.000 Tieren liege, könne nicht mehr von einer aussterbenden Tierart die Rede sein, so Bernhuber. Entgegen der Ansicht des WWF müsse es erlaubt sein, in Gegenden, wo Herdenschutz nicht machbar ist, eine Regulierung des Wolfes vornehmen zu dürfen, fordern die Bauernvertreter. Von Experten des WWF wird dagegen argumentiert, dass die Wolfpopulation in Österreich nicht gesichert sei und die Möglichkeiten zum Herdenschutz auf den Weiden längst nicht ausgeschöpft würden.

"Der Schutz und die Sicherheit von Mensch und Tier muss EU-weit absoluten Vorrang haben. Zudem geht durch den vom Wolf verursachten Rückgang der Weidehaltung und Almwirtschaft sicherlich mehr Biodiversität verloren als durch dieses Tier jemals gewonnen werden kann", argumentiert Schmuckenschlager. Der Schutzstatus der Wölfe müsse seitens der EU geändert werden, fordert er.

Die Petition wird nun auf der Ausschussebene im EU-Parlament zur Debatte in den Umweltausschuss verwiesen. Gleichzeitig werden weitere Anworten vom Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission zur weiteren Vorgangsweise in der Wolfsproblematik angefordert, kündigen die Verhandler an.