Chronik/Niederösterreich

Nächster prominenter Fall des bitteren Wirtesterbens

36 Jahre. So lange schon ist das Gasthaus „Zur Schmiede“ eine gastronomische Institution in Katzelsdorf bei Wiener Neustadt. Die üppigen Mittagsmenüs, die saftigen Spareribs, das Gansl oder das Beuschel mit Knödel hatte es hungrigen Gästen die vergangenen Jahrzehnte angetan.

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Damit ist nun aber Schluss. Ab Februar hat es sich in der Küche der Schmiede ausgekocht. Wie die Betreiber des Traditionswirtshauses, Eva und Richard Tikowsky, diese Woche öffentlich gemacht haben, müssen sie aufgrund widriger Umstände die Lokaltüren für immer schließen.

Im Februar ist Schluss

Es sei einfach kein Personal für den Betrieb eines Gasthauses mehr zu finden, klagen die Wirtsleute an. „Aufgrund dieser Situation sehen wir uns leider gezwungen, unser Gasthaus nach 36 Jahren zu schließen. Der letzte Öffnungstag ist Montag, der 26. Februar. Wir danken für Ihre Treue und behalten Sie uns in guter Erinnerung“, erklären die Gastronomen.

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Sie sind aktuell leider in bester Gesellschaft. Das sogenannte Wirtesterben greift besonders in ländlichen Regionen weiter um sich. Wer sich aktuell auf Immobilien-Plattformen wie Willhaben umsieht, findet zahlreiche Inserate für Gastrobetriebe. Andere Wirtshäuser suchen ebenfalls händeringend nach Servicekräften und Küchenpersonal.

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Für die Politik steht fest, dass die Gastronomie im größten Bundesland dringend Hilfe benötigt. Das zeigen auch die Zahlen: In den vergangenen Jahren musste beinahe jedes dritte Wirtshaus zusperren. 1.800 Betriebe gibt es noch, vor zwanzig Jahren waren es rund 2.800

30 Prozent der Betriebe vor Übernahme

Die Teuerung und die derzeit hohen Energiepreise sorgen derzeit zusätzlich für eine verschärfte Situation. 30 Prozent der Betriebe stehen laut dem Obmann der Gastronomie in der Wirtschaftskammer (WKO), Mario Pulker, in den nächsten Jahren vor einer Übernahme.