Chronik/Niederösterreich

170 Jahre alt: Semmering wird für Bahnverkehr gesperrt

Bahnfahrer haben derzeit kein leichtes Leben. Mangels verfügbarer Triebfahrzeuge war es am 12. Februar im Nah- und Regionalverkehr in der Ostregion zu massiven Einschränkungen gekommen. 50 der insgesamt 2.700 Zugverbindungen wurden gestrichen. Nach den Osterferien konnte am Dienstag wieder großteils auf Normalbetrieb umgestellt werden.

So werden alle im ursprünglichen Fahrplan vorgesehenen Züge der Linie S3 wieder angeboten, womit auch der Fahrplantakt von rund 15 Minuten reaktiviert wird. Zwischen Hollabrunn und Wien waren etliche Züge eingestellt worden. Durch die Lieferung von vier frei gewordenen Nahverkehrszügen aus Tirol und massive Anstrengungen in den Werkstätten der ÖBB konnten vermehrt Fahrzeuge für den Fahrgastbetrieb flott gemacht werden, heißt es dazu von den ÖBB.

Nadelöhr

Weniger gut schaut es auf der R40 aus. 108 statt der 116 geplanten Züge werden täglich von Montag bis Donnerstag von St. Andrä-Wördern (Bezirk Tulln) nach Wien Franz-Josefs-Bahnhof fahren. Fahrgäste können alternativ auch auf die halbstündlich fahrende S40 ausweichen, so die ÖBB. „Die Maßnahmen zeigen gute Erfolge, aber die Situation bleibt weiterhin angespannt. Es wird auch in den kommenden Wochen zu einigen Einfachführungen kommen“, sagt Christof Hermann, Leiter der Region Ost der ÖBB. Man arbeite mit Hochdruck an Problemlösungen.

Nadelöhr

Zu einem massiven Nadelöhr wird ab dem kommenden Wochenende der Semmering zwischen NÖ und der Steiermark. Drei Wochen lang kommt es zu einer Totalsperre der alten Semmering-Bergstrecke, damit gibt es bis zum 28. April keine direkte Bahnverbindung zwischen Wien und Graz. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wird eingerichtet, Nachtzüge werden umgeleitet. Der Grund für die Sperre ist die Beanspruchung der 170 Jahre alten Gebirgsstrecke.

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Tunnel 2030 fertig

Bis der im Bau befindliche Semmering-Basistunnel voraussichtlich 2030 in Betrieb gehen wird, rollen weiterhin täglich rund 180 Züge über den Semmeringpass. „Durch die topografisch exponierte Lage und die entsprechend widrigen Witterungsbedingungen sind die Bahnanlagen großer Beanspruchung ausgesetzt. Temperaturschwankungen, Schnee und Frost verlangen den Kunstbauten und Gleisanlagen der Strecke einiges ab“, so die ÖBB.

Die Summe dieser Faktoren macht es notwendig, die Bergstrecke Schritt für Schritt zu sanieren. Rund 59 Millionen Euro fließen heuer in die Arbeiten, 250 bis 300 Mitarbeiter sind an Spitzentagen auf den Baustellen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Gleis- und Weichenerneuerungen. Verlegt werden zwölf Kilometer neue Gleise, 19 Weichen werden getauscht.

Der Nah- und Regionalverkehr in dem Bereich ist bereits seit dem 17. Februar (bis 20. Mai) durch Fahrplanänderungen und Einschränkungen betroffen.