Chronik/Burgenland

Zwei Tote: Rettungswagen krachte im Burgenland in Pkw

Bei einem Verkehrsunfall mit einem Rettungsauto sind am Donnerstagnachmittag in Horitschon (Bezirk Oberpullendorf) zwei Personen getötet worden. Der Wagen des Roten Kreuzes krachte bei einem Überholvorgang in den Pkw des Ehepaars, der 69-jährige Mann und die 66-jährige Frau starben.

Auch die Insassen des Einsatzfahrzeugs erlitten Verletzungen, berichtete der Rettungsdienstleiter beim Roten Kreuz Burgenland, Hans-Peter Polzer gegenüber der APA.

Das Team des Rot-Kreuz-Stützpunkts in Oberpullendorf war mit Blaulicht und Sirene am Weg zu einem Einsatz in Ritzing, als es im Ortsgebiet von Horitschon drei Autos vor sich hatte.

Rettung überholte, Pkw bog ab

Beim Überholvorgang bei der Ortsausfahrt in Richtung Ritzing krachte es seitlich in das Fahrzeug des Ehepaars aus Horitschon, das gerade links in die Gasse ihres Wohnhauses abbiegen wollte.

Der Pkw prallte noch in eine Zaunmauer. „Die Insassen des Autos sind beide an ihren schweren Verletzungen vor Ort gestorben“, so Polzer.

Auch zwei Mitarbeiter des Roten Kreuzes erlitten dabei „erhebliche Verletzungen“. Eine Praktikantin musste mit dem Notarzthubschrauber in das Krankenhaus nach Eisenstadt und ein Sanitäter nach Wiener Neustadt geflogen werden. Der Lenker des Rettungsautos wurde leicht verletzt und in das Krankenhaus Oberpullendorf eingeliefert.

Krisenintervention im Einsatz

Sowohl die Angehörigen der Familie als auch die Mitarbeiter des Roten Kreuz Oberpullendorf, die zum Einsatz alarmiert wurden, werden derzeit von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Beim Fahrer handelt es sich um einen "erfahrenen, langjährigen, hauptberuflichen Mitarbeiter, der alle Schulungen und Fahrsicherheitstrainings absolviert hat", sagte Polzer zum KURIER. Die Schuldfrage werde nun in weiteren Erhebungen geklärt.

Laut Polzer sei der Rettungswagen "einsatzmäßig" unterwegs gewesen. Ob die Sirene tatsächlich eingeschalten war, wovon Polzer wenige Stunden nach dem Unfall ausgeht, müsse erst bei einem Gespräch mit dem Fahrer geklärt werden.

Tragischer Ausgang

Grundsätzlich unterliegen Rettungswagen auch im Einsatz der Straßenverkehrsordnung. Der letzte Unfall mit Personenschaden und Beteiligung eines Rettungsautos des Roten Kreuzes liege im Burgenland schon "viele Jahre zurück", sagte Polzer. "Aber manchmal gibt es leider Gottes Situationen, wo die beste Vorbereitung und die beste Schulung nicht ausreicht und es leider tragisch ausgeht."

Erst in dieser Woche wurde die Leistungsbilanz des Roten Kreuzes Burgenland für 2022 veröffentlicht. 4,6 Millionen Kilometer wurden im Burgenland im Vorjahr zurückgelegt.