Zum klimaneutralen Burgenland trägt Fotovoltaik auf Dächern kleinsten Teil bei
Von Thomas Orovits
Stephan Sharma ist ein Mann der eingängigen Vergleiche. „Wir wollen, dass der Klimaschutz so einfach wird, wie ein Fernsehgerät einzuschalten, und so leistbar wie ein Glas Wein“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Energie Burgenland (EB) am Mittwochvormittag auf der Dachterrasse des Eisenstädter Landhauses.
Das Landhaus-Dach und Dächer anderer Landesimmobilien sollen rasch mit Fotovoltaikanlagen bestückt werden. 18.000 Quadratmeter landeseigener Dachfläche seien geeignet, so die für Klimaschutz zuständige LH-Vize Astrid Eisenkopf. Bis zum kommenden Jahr sollen die Dächer voller Solarpaneele sein. Aber auch unter Einbeziehung privater Dachflächen wird dieser Teil zum Ausbau erneuerbarer Energie nur einen relativ kleinen Beitrag leisten können.
Das Burgenland wolle bis 2030 klimaneutral werden – zehn Jahre früher als der Bund – bekräftigten Sharma und LH Hans Peter Doskozil. Dazu muss die installierte Leistung um 2.000 Megawatt erhöht werden. Zum Vergleich: Die 225 Windkraftanlagen der EB kommen auf 522 MW.
Von den zusätzlichen 2.000 MW entfallen rund 50 Prozent auf den weiteren Ausbau der Windkraft (bessere und höhere Windräder), 35 bis 40 Prozent auf Solaranlagen auf Freiflächen und der Rest auf Dachanlagen. Man wolle einen „Mix“ beibehalten, so Infrastruktur-Landesrat Heinrich Dorner.
Sharma stellte am Mittwoch auch zwei Modelle vor, um in kleinem Rahmen auch Private einzubeziehen. Beim Sonnen-Abo wählt der Stromkunde eine Solaranlage, Zahl der Paneele und Laufzeit. Zudem sollen private Fotovoltaikanlagen forciert werden. Für eine 3-Kilowatt-Anlage mit acht Paneelen sind monatlich 45 Euro, für 5 Kilowatt (14 Paneele) 69 Euro fällig. Ein Schnäppchen, so Sharma.Th. Orovits