Tuning-Szene in Eisenstadt: 300 Road Runner und hunderte Anzeigen
Von Michael Pekovics
Benzingeruch lag am Samstag über Eisenstadt. Genauer über einem Parkplatz beim Lokal G-Paradise im Gewerbegebiet. Dort trafen sich die Besitzer von rund "300 szenetypischen Fahrzeugen" zu einer Veranstaltung, wie die Polizei am Montag verlautbarte.
Typische Aktionen wie "Gas-Gas" und "Gummi-Gummi" oder sogenannte "Autobahnblockaden" (langsam fahrende Fahrzeuge halten die Autobahn für Straßenrennen der „Roadrunner“ frei; Anm.) konnte die Polizei dank der zahlreichen Kontrollen und verstärkter Streifentätigkeit verhindern.
Dennoch kam es zu einer Vielzahl von Anzeigen: Elf Kennzeichen wurden wegen Gefahr im Verzug abgenommen und außerdem vier Führerscheine vorübergehend eingezogen. Dazu kamen weitere 80 Anzeigen, 19 Ersuchen um besondere Überprüfungen, 24 Organmandate, 16 Anzeigen nach Geschwindigkeitsmessung mit dem Laser und 261 Radaranzeigen.
Die größten Rowdys
Die "Road Runner" waren angesichts dieser Zahlen von der Polizeipräsenz offensichtlich gänzlich unbeeindruckt und stiegen kräftig aufs Gas. Ein Pkw aus Wien wurde auf der A3 mit 233 km/h gemessen, eine Anhaltung war angesichts dieser Geschwindigkeit nicht möglich.
Ein 21-jähriger Probeführerscheinbesitzer aus dem Bezirk Mattersburg wurde von einer Zivilstreife auf der Landesstraße zwischen Eisenstadt und Siegendorf in der dortigen 70er-Zone mit einer Geschwindigkeit von 169 km/h gemessen. Zudem wurden bei einer technischen Überprüfung derart schwere Mängel festgestellt, dass die Kennzeichen wegen Gefahr in Verzug abgenommen wurden.
Einem Pkw-Lenker aus dem Bezirk Bruck an der Leitha musste ebenfalls aufgrund von nicht genehmigten Umbauten am Fahrzeug wegen Gefahr im Verzug die Weiterfahrt untersagt und die Kennzeichen samt Zulassungsschein abgenommen werden. Bei ihm dürfte es sich um einen unbelehrbaren "Road Runner" handeln, denn die Umbauten an seinem Pkw wurden bereits vor Monaten von den Behörden beanstandet.
So bauen "Road Runner" ihre Fahrzeuge um
Bei den technischen Überprüfungen wurden illegale beziehungsweise nicht genehmigte Umbauten an den Fahrzeugen wie Ausbau des Katalysators, nicht genehmigte Sportfahrwerke und auch Luftfahrwerke ohne die Notfallpuffer, Ausbau des Rußpartikelfilters, schwarze Tönungsfolien auf den Frontscheinwerfern und Heckleuchten festgestellt.
Die Landesverkehrsabteilung Burgenland wurde von zwei Streifen der Landesverkehrsabteilung Wien und einer Streife des SPK-Eisenstadt unterstützt. Seitens des Landes wurde die Prüfstelle im Industriegebiet zur Verfügung gestellt. Dort wurden Lärmmessungen durchgeführt.