Chronik/Burgenland

Spitalsneubau in Gols wird zum politischen Zankapfel

Parteipolitisches Hickhack hin oder her, der Bezirk Neusiedl am See wird ein neues Krankenhaus bekommen, das steht seit der Ankündigung von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) im Vorjahr fest. Als dafür beste Standortgemeinde wurde Gols ausgewählt.

„Zentral gelegen, maximal 30 Minuten Fahrtzeit für 105.000 Menschen im Nordburgenland, besser geh’s nicht. Gols ist der idealste Standort für das neue Krankenhaus“, sagte SPÖ-Nationalratsabgeordneter Maximilian Köllner bei einer Pressekonferenz mit seinen Parteikollegen Daniela Winkler und Kilian Brandstätter am Freitag. Es sei unverständlich, warum die Golser ÖVP dem Grundsatzbeschluss im Gemeinderat nicht zugestimmt habe und gegen das Projekt sei.

Alternativstandorte

Die vorgeschlagenen Alternativstandorte innerhalb der Gemeinde würden im Zuge der Genehmigung ohnehin geprüft, sagt Brandstätter, auch wenn er diese aufgrund von „erhöhter Lärmbelästigung der Anrainer“ oder „Gefahr von Hochwasser“ als „nicht passend“ beurteilt: „Deshalb verstehe ich die Aufregung nicht.“

Und ist damit ganz auf der Linie seines Landesgeschäftsführers Roland Fürst, der von ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas in einer Aussendung in die Nähe von „Lügenbaron Münchhausen“ gerückt wurde: „Seine Reaktion zeigt eindeutig, dass die Nerven bei der ÖVP blank liegen. Er soll, anstatt politische Gegner zu beschimpfen, erklären, warum die ÖVP Gols gegen den Grundsatzbeschluss gestimmt hat.“

Das tat die ÖVP am Freitag auch, und zwar im Rahmen einer Pressekonferenz bei der Aussichtsplattform Ungerberg mit Blick auf den Kreisverkehr, bei dem der Bau umgesetzt werden soll.

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„Bei einem derartig großen Projekt im Natura 2000-Gebiet am Rande des Unesco-Weltkulturerbes müssen sämtliche Stellen bis hin zur EU-Kommission zustimmen. Dies birgt die Gefahr einer langen Bauverzögerung“, sagte Landtagsabgeordneter Markus Ulram (ÖVP). „Wir freuen uns über den Bau eines neuen Krankenhauses in Gols, aber das Land soll Alternativstandorte prüfen, um eine rasche Umsetzung gewährleisten zu können.“