Chronik/Burgenland

Ersthelfer für Leib und Seele

Als Kaplan ist er für die Seelsorge in Neusiedl und Weiden am See zuständig. Seine Ausrüstung als Rot-Kreuz Ersthelfer hat Julian Anton Heissenberger trotzdem immer dabei. Wöchentlich schlüpft der gebürtige Mittelburgenländer in seine Rot-Kreuz-Uniform und absolviert Dienste in der Bezirksstelle Oberpullendorf.

Er ist mit Leib und Seele Rotkreuzler und wurde nun zum Landeskurat für die Rettungsorganisation bestellt. „Meine erste offizielle Amtshandlung wird die Segnung des Spatenstichs vom Neubau der Bezirksstelle in Oberwart am nächsten Freitag“, sagt Heissenberger im KURIER-Gespräch.

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Seit neun Jahren ist der Mittelburgenländer aus Landsee beim Roten Kreuz tätig. Mehr als tausend Ausfahrten und zahlreiche Ausbildungen hat er absolviert. Er ist Rettungssanitäter, Lehrsanitäter, Mitarbeiter beim Kriseninterventionsteam und First Responder (Ersthelfer, Anm.). Außerdem ist er „SvE Peer“ und hilft seinen Kollegen bei der Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen.

Landeskurat

In seiner Funktion als Landeskurat will er vor allem von Nord bis Süd für seine Kollegen da sein. Kurat komme vom lateinischen Wort „cura’“, was so viel wie „Fürsorge“ bedeute. „Mir ist wichtig, dass ich die Leute in den Bezirksstellen treffe und mit ihnen plaudern kann, ich will schauen, wo ich helfen kann“, sagt Heissenberger. Aber auch bei Veranstaltungen wie Spatenstichen, Einweihungsfeiern oder Fahrzeugsegnungen will er als Kurat dabei sein. Bei kirchlichen Anlässen will er Kollegen ebenfalls beistehen, von der Taufe über die Trauung bis hin zum Begräbnis.

In seiner Heimat-Bezirksstelle ist man stolz auf die neue Funktion. „Julian ist durch sein besonderes Engagement, sein Streben nach noch mehr Wissen und mit seinem breiten Spektrum in vielen Bereichen ein großes Vorbild in unserer Rotkreuzfamilie Oberpullendorf“, sagt Bezirksstellenleiter Franz Stifter. Seine Dienste beim Roten Kreuz muss er ab Oktober aber reduzieren.

Rom

„Ich werde nach Rom gehen, um kirchliches Recht zu studieren“, sagt Heissenberger. Bei Sitzungen wird er weiterhin übers Internet dabei sein und bei besonderen Anlässen werde er in die Heimat kommen, um sein Kurat zu erfüllen. Für die Mitarbeiter will er weiter ein offenes Ohr haben. Das Rote Kreuz werde ihn auch in Rom begleiten. „Ich war schon zwei Jahre in Mailand und war dort beim Roten Kreuz engagiert, das habe ich auch in Rom vor – ich will eine Brücke bauen“, sagt der Priester. Als Student habe er rund fünf Monate Ferien im Jahr, die wird er im Burgenland verbringen und dabei sicher wieder in die Rot-Kreuz Uniform schlüpfen.