Jennersdorf: Das Gesundheitszentrum füllt sich langsam
Von David Marousek
VonDavid MarousekDie über einjährige Suche nach einer neuen Kassen-Allgemeinmedizinerin für die Stadtgemeinde Jennersdorf, hat ein Ende gefunden.
Diese Woche wurde die 30-jährige Rosa Rogenhofer von der Stadt und der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft vorgestellt. 2010 begann die OSG mit dem Bau des Gesundheitszentrums im Ortskern. „Hier ist es, was Gesundheitsversorgung betrifft, länger ruhig geblieben“, sagt OSG-Präsident Alfred Kollar. Mit Heimo Salzwimmer zog zwar sofort ein Internist ins Gebäude ein, doch bis heute ist er der einzige Mediziner im Gesundheitszentrum.
Netzwerk als Plus
Das ändert sich mit April 2023, wenn die gebürtige Niederösterreicherin Rosa Rogenhofer ihre Praxis eröffnet.
„Ich konnte mir eine Hausarztpraxis eigentlich nie wirklich vorstellen, weil ich mich nicht als Unternehmerin oder Einzelkämpferin betrachtet habe. Das Leben hat mich aber durch eine Verkettung von Zufällen nach Jennersdorf geführt und es gibt hier das Gesundheitsnetzwerk Raabtal“, führt die neue Ärztin aus.Das Gesundheitsnetzwerk sei ein „geniales Projekt“ und Jennersdorf eine Gemeinde, die dem Kassenärztemangel „ernsthaft den Kampf ansage“.
Die 30-Jährige fühle sich laut eigenen Aussagen willkommen und unterstützt.
Erste Erfahrungen im Südburgenland sammelte sie bereits in der Praxis von Allgemeinmediziner Ernst Eicher in Minihof-Liebau. Für Bürgermeister Reinhard Deutsch (JES) war die Suche nicht immer ohne Sorgen: „Das wir jemanden brauchen, war klar, aber einfach war daran gar nichts. Die Gemeinde Mureck war ein Vorbild für uns und hat gezeigt, wie man so ein Gesundheitsgebäude füllen kann. Es war auch nicht selbstverständlich, dass alle Professionisten zu dieser Zeit verfügbar waren.“
Expertengruppe half
Von der Gemeinde wurde eine Expertengruppe aus zum Teil schon pensionierten Medizinern ins Leben gerufen, die gemeinsam mit Stadtrat und Projektentwickler Oliver Stangl (SPÖ) einen Plan erarbeitete. Im Februar 2021 wurde zum ersten Mal getagt. „Die Facharztdichte zu erhöhen, ist unser nächstes Ziel“, erklärt Stangl.