Mutmaßliche Kindesentziehung: Beschuldigter wieder auf freiem Fuß
Nach einer mutmaßlichen Kindesentziehung ist am Freitagabend ein Mann im Bezirk Bruck an der Leitha (NÖ) festgenommen worden (der KURIER berichtete). Nach einer Befragung wurde der Beschuldigte in der Nacht aber wieder auf freien Fuß gesetzt, die Ermittlungen laufen.
Wie berichtet, war am Freitagabend im Nordburgenland und dem angrenzenden Niederösterreich (Bezirk Bruck an der Leitha) nach zwei Kindern gesucht worden. Der Vater soll die beiden Minderjährigen (sie sind 6 und 8 Jahre alt, Anm.) seit mehr als einer Woche nicht zur obsorgeberechtigten Mutter zurückgebracht haben, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, Roland Koch.
Größerer Polizeieinsatz
„Den größeren Polizeieinsatz am Freitag hat es gegeben, weil es mehrere Wohnsitze gibt und man nicht wusste, wo sich der Beschuldigte aufhält“, schildert der Jurist.
Der Mann habe bei der Festnahme keinen Widerstand geleistet. Die Kinder wurden dem Jugendamt übergeben. Sie sind nun in einer Krisenbetreuungseinrichtung untergebracht.
Bei der Einvernahme habe der Mann zugegeben, die Kinder nicht zur Mutter, die die Obsorge hat, zurückgebracht zu haben. „Er hat angegeben, dass er das Kindeswohl bei der Mutter gefährdet sehe“, sagt Koch.
Dennoch habe der Mann die Anordnungen der Behörde akzeptiert. Er wurde schließlich auf freien Fuß gesetzt. Es liege weder Tatbegehungs- noch Fluchtgefahr vor, heißt es von der Staatsanwaltschaft.
Versteck aus Holz
Die Kinder haben sich, so bestätigt der Staatsanwalt einen KURIER-Bericht, in einem Wandversteck aus Holz aufgehalten. „Dort konnten nur Kinder und keine Erwachsenen hinein.“ Die Kinder sind körperlich unversehrt.
Das Verfahren ist laut Staatsanwaltschaft nicht abgeschlossen. Über den weiteren Verbleib der beiden Kinder müsse nun das Jugendamt entscheiden.