Chronik/Burgenland

Milch als "Königsdisziplin" der Direktvermarktung

VonRoland PittnerFrische Milch gibt es am Hof von Georg Amtmann seit Jahrzehnten. Der Milchbauer führt die Landwirtschaft in Oberschützen in vierter Generation und hat schon früh mit der Direktvermarktung von Milch begonnen. Vor Kurzem hat er nun einen Selbstbedienungsshop eröffnet und das Sortiment erweitert. Die Direktvermarktung von Milch, sei die „Königsdisziplin“. „Die Leute haben mich oft gefragt, wo sollen wir die Milch kaufen, um euch zu helfen. Viele Kunden hatten bisher gar nicht die Chance dazu“, sagt Amtmann. Jetzt hat die Familie viel Geld und Arbeit in die Milchverarbeitung investiert, die Produkte werden in einem Verkaufscontainer angeboten.

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Direktvermarktung

Das Hauptsortiment besteht aus Rohmilch und Joghurts. „Wir haben uns auf Fruchtjoghurts spezialisiert“, sagt Amtmann. Seit mehr als einem halben Jahr hat die Familie an dem Rezept getüftelt. Das Obst kommt so weit es geht aus der Region. „Wir haben etwa Marillen und Weichseln aus Mattersburg“, sagt Amtmann. Aber auch Himbeeren und Äpfel werden im Joghurt verarbeitet. Je nach Saison werden die Früchte variiert. „Es war schon viel Arbeit, die Rezepte zu entwickeln, aber der Erfolg gibt uns recht und den Kunden schmeckt es“, sagt der Landwirt. Denn ins Fruchtjoghurt der Amtmanns kommt nur Obst, Joghurt und ein wenig Zucker. „Wir verwenden keine Stabilisatoren, deshalb müssen wir ständig Nachschub produzieren“, sagt der Landwirt. In seinen neuen Produktionsräumlichkeiten wird neben Joghurt auch Frischkäse hergestellt. „Wir haben momentan Kräuter- und Pfefferfrischkäse, aber auch Chili-Käsebällchen im Sortiment“, schildert Amtmann. Zusätzlich gibt es im Moment Speisekürbisse und Kernöl im Container. Auch befreundete Landwirte erweitern das Sortiment. „Wir haben Bio-Eier von der Familie Taucher aus Mariasdorf, oder Rindercabanossi und Kartoffeln im Angebot“, sagt der Landwirt.

Im Geschäft kann mit Karte oder Bargeld bezahlt werden, die Kunden müssen lediglich die Codes auf den Produkten bei der Kasse einscannen. „Es ist selbsterklärend und wird schon jetzt gut angenommen“, sagt Amtmann. Auch alle Covid-Bestimmungen werden eingehalten.

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Der Schritt zur Direktvermarktung war notwendig. „Der Verdienst in der normalen Landwirtschaft wird immer kleiner“, weiß Amtmann. Deshalb wurde kräftig in die Infrastruktur und die Entwicklung der eigenen Milchprodukte investiert. Mit der Nachfrage nach seinen Produkten ist der Landwirt bisher zufrieden. „Vor allem am Abend zwischen fünf und halb sieben spielt es sich schon richtig ab“, sagt Amtmann.