Initiative gegen Diebe: „Gott beschützt, Polizei unterstützt“
Etwa 100.000 Pilger, Touristen, Radfahrer und Biker besuchen jedes Jahr die Basilika in Frauenkirchen (Bezirk Neusiedl am See). Die barocke, römisch-katholische Wallfahrtskirche lockt aber auch immer wieder „schwarze Schafe“ an, die sich im Gotteshaus unter anderem am Opferstock zu schaffen machen.
Um potenziellen Sündern gleich präventiv das Handwerk zu legen, haben Bürgermeister Hannes Schmid sowie der Franziskanerpater und Stadtpfarrer Thomas Lackner nun gemeinsam mit der Polizeiinspektion Frauenkirchen die Aktion „Gemeinsam.sicher im Burgenland“ gestartet. Durch diese Initiative soll das Sicherheitsgefühl für die Basilikabesucher gewährleistet und potenzielle Diebe abgeschreckt werden.
"Ehrlicher Adventmarkt"
Die Basilika ist jeden Tag von 6 bis 20 Uhr geöffnet. Jetzt im Advent gibt es zudem im Franziskanerkloster einen Adventmarkt, bei dem die Besucher sich selbst bedienen können. Bei dem „ehrlichen Adventmarkt“ werden Krippen, Weihnachtsschmuck und Geschenke angeboten. Der Besucher entscheidet, wie viel er dafür bezahlen möchte.
„Wir zählen da auf die Ehrlichkeit der Menschen“, sagt Pater Thomas Lackner. Vor dem Ausgang gibt es einen Spiegel. Wer Geld gibt für seinen Einkauf, der könne sich auch dort hineinschauen. „Ich muss sagen, 95 Prozent der Besucher sind auch ehrlich“, betont der Geistliche. Doch der Franziskaner-Priester hat auch schon anderes erlebt. Einmal hatte er einen Dieb, der sich am Opferstock bedienen wollte, beobachtet. Anfang dieses Jahres konnte zudem einer Bande, die in der Basilika zum zweiten Mal zuschlug, das Handwerk gelegt werden. Seither ist es ruhig geworden. Und damit das so bleibt, wirft nicht nur der liebe Gott, sondern auch die Exekutive ein Auge darauf.
Wieder mehr Besucher
Nach der Coronapandemie sind die Besucher wieder mehr geworden, sagt der Pfarrer. Jung und Alt suchen wieder das seelsorgerische Gespräch. Die Räumlichkeiten in dem Gotteshaus sind frei zugänglich. „Deshalb wollen wir den Leuten das Gefühl geben, dass jemand auf sie schaut.“
Vor Kurzem hat deshalb eine Besprechung mit der Exekutive stattgefunden. Die Polizisten sollen nun in der Basilika, im Franziskanerkloster und am Kirchenplatz durch sichtbare Präsenz für mehr Sicherheit sorgen. Für den Besuch in der Basilika gibt es nun den Hinweis „Gott beschützt, die Polizei unterstützt“, erklären Bürgermeister und Pfarrer unisono.
Übrigens: Damit keiner Geld aus dem Opferstock "fischen" muss, der an Hunger oder Durst leidet, den lädt Pater Thomas zur Labung ein. Ein entsprechender Hinweis ist an den Opferstöcken angebracht.