Hansagfood schließt Bauernläden und startet Petition
Von Roland Pittner
Hans Goldenits schließt mit 26. Juli seine neun Hansagfood Filialen. Ein Anzeige brachte die 24-Stunden Bauernläden zu Fall. Da es nicht nur eigene landwirtschaftliche Produkte in den Läden zu kaufen gab, fiel das Konzept ins Gewerberecht und unterlag dem Öffnungszeitengesetz. Wie der KURIER berichtet hat, musste der Landwirt seine Selbstbedienungsläden an Sonn- und Feiertagen schließen und auch das 24-Stunden Konzept durfte nicht mehr fortgeführt werden.
Ohne diese Öffnungszeiten sei sein Konzept nicht mehr lebensfähig. Denn die Läden dürfen nur nicht mehr als 72 Stunden pro Woche geöffnet sein. Schon im April erklärte er im KURIER-Gespräch, wenn es keine Lösung für das Öffnungszeitengesetz gebe, müsse er schließen. Nun ist es so weit.
Doch der Landwirt aus Tadten, Bezirk Neusiedl am See, will nicht aufgeben. Er startet nun eine Petition für den Fortbestand der bäuerlichen 24-Stunden Läden in Österreich. "Wir suchen jetzt Unterstützer, damit die Politik einen rechtlichen Rahmen schafft für landwirtschaftliche Vermarkter, die auch Produkte von Kollegen anbieten", sagt Goldenits. Dadurch soll nicht dem Handel die 24-Stunden-Öffnungszeit ermöglicht werden, aber landwirtschaftliche Betriebe unterstützt werden. "Wir sehen nicht ein, warum ein Zigarettenautomat die Möglichkeit bietet, rund um die Uhr einzukaufen und Gemüse kann man nicht 24 Stunden lang kaufen", sagt Goldenits.
Reaktionen
"Es stimmt mich sehr traurig, dass das innovative Konzept von Hansagfood keine Unterstützung auf Bundesebene gefunden hat. Der Schritt, die Hofläden-Türen zu schließen, ist äußerst bedauerlich für die Produzentinnen und Produzenten und natürlich auch für die Konsumentinnen und Konsumenten“, sagt SPÖ-Landwirtschaftssprecher Gerhard Bachmann. Eine kleine Novelle des Öffnungszeitengesetzes hätte für viele Selbstbedienungsläden – und somit auch für Hansagfood – vieles bewirken können, meint Bachmann.