Chronik/Burgenland

Burgenlands Imkerei erlebt Aufschwung

Mit einer guten Nachricht meldeten sich Österreichs Bienenzüchter und Zoologen der Universität Graz am Donnerstag: Die Honigbienenvölker des Landes sind vergleichsweise gut über den vergangenen Winter gekommen. Rund 13 Prozent von ihnen haben die kalte Jahreszeit nicht überlebt.

Damit liege man im besten Drittel der seit 2007 erhobenen Daten, meldete Robert Brodschneider vom Institut für Biologie der Grazer Uni. Die niedrigsten Ausfälle gab es nach Vorarlberg (9,9 Prozent) im Burgenland mit 10,4 Prozent.

Bienenvölker sind seit 2000 stabil

Für die jährliche Erhebung haben mehr als 1.500 österreichische Imkereien – das sind etwa 5,5 Prozent – den Grazer Zoologen vom Institut für Biologie Angaben zu ihren insgesamt mehr als 30.000 eingewinterten Bienenvölkern zur Verfügung gestellt.

Die höchste Verlustrate gab es 2014/15 mit 28,4 Prozent, die niedrigste im Winter 2015/16 mit 8,1 Prozent. Insgesamt sei die Anzahl an Bienenvölkern in Österreich seit dem Jahr 2000 weitgehend stabil.

Imkerei wird im Burgenland immer wichtiger

Aus der Detailauswertung können die Wissenschafter Handlungsempfehlungen für die Imkerei ableiten. Diese hat im Burgenland in den letzten Jahren einen großen Aufschwung erlebt. Rund 600 burgenländische Bienenzüchter mit 8.000 bis 9.000 Bienenvölkern tragen dazu bei, die Konsumenten mit verschiedenen Honigsorten und anderen wertvollen Produkten zu versorgen.

„Die Imkerei ist ein ganz besonders wichtiger Zweig in der Landwirtschaft, ist doch der erfolgreiche Anbau vieler landwirtschaftlicher Kulturen von der Bestäubung durch Bienen abhängig“, dankt Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf.

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Wissen wird weitergegeben

Im Naturpark Rosalia-Kogelberg wurde ein Schaukasten durch den Bienenzuchtverein mit einem neuen Volk bestückt. Die Winterpause haben die Tiere der Sorte Carnica dort im sicheren Heimatstock verbracht, nun genießen sie wieder die nektarreichen Akazienblüten entlang des Tauscherbaches hinter der Schuhmühle in Schattendorf.

Durch den Schaukasten samt anschaulicher Lehrtafeln erhält der Laie unter fachkundiger Führung eines Naturparkimkers Einblicke in die Arbeit eines Bienenvolkes – und Informationen wie diese: Eine Königin legt täglich bis zu 2.000 Eier – das entspricht ihrem eigenen Körpergewicht.

Herbert Grafl, Obmann des Bienenzuchtvereins Region Kogelberg, lädt ein: „Das alte Wissen der Bienenkunde und Honigproduktion an Familien und Kinder weiterzugeben, ist uns ein besonderes Anliegen. Wir freuen uns immer über junge Nachwuchs-Imker und teilen gerne unser Fachwissen mit ihnen. So ist die Weitergabe des Wissens und der Erfahrungen sichergestellt.“

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Die Naturpark-Imker besuchen aber auch Kindergärten und Schulen, um in altersgerechter Aufbereitung über ihre Arbeit zu informieren. „Wir wollen von klein auf Verständnis schaffen für unsere Bienen, ihre wichtigen Aufgaben und ihren Lebensraum. In Absprache mit den Pädagogen gestalten wird gemeinsam Unterrichtseinheiten“, so Grafl. Auch eine Verkostung der unterschiedlichen Honigsorten darf dabei nicht fehlen.