Bürgermeister tritt nach Polizeieinsatz zurück
Von Michael Pekovics
Rudersdorfs Bürgermeister Manuel Weber (ÖVP) tritt nach einem gegen ihn ausgesprochenen Betretungsverbot zurück.
Der Ortschef soll sich gegenüber seiner Ehefrau bei einer Osterveranstaltung aggressiv verhalten haben. Die Polizei wurde alarmiert, die Beamten sprachen eine Wegweisung aus.
Weber selbst nahm am Freitag gegenüber dem ORF Stellung: Er habe seine Frau an diesem Tag geschubst, sie aber noch nie geschlagen. Sein Amt lege er nun zurück, um seine Familie, seine Kinder und sich selbst aus der Schusslinie zu nehmen. Er sprach von "unentschuldbarem Fehlverhalten".
Reaktionen von ÖVP und FPÖ
Auch ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz meldete sich am Freitag zu Wort: „Gewalt an Frauen ist nicht tolerierbar. Da gibt es nichts schön zu reden. Der Bürgermeister hat nun die Konsequenzen gezogen.“
Die FPÖ hatte eben diese in einer Aussendung gefordert. „Gewalt gegen Frauen darf nicht totgeschwiegen und vertuscht, sondern muss konsequent geahndet werden“, so Landesparteichef Alexander Petschnig.
In der südburgenländischen Gemeinde im Bezirk Jennersdorf muss nun ein neuer Ortschef gewählt werden. Nach der schriftlichen Verzichtserklärung durch den Bürgermeister an seinen Vize habe in weiterer Folge die Landesregierung binnen sechs Wochen die Neuwahl mittels Verordnung auszuschreiben. Zwischen Stichtag und Wahltag müssen mindestens zwölf Wochen liegen.
Weber wurde 2017 Bürgermeister von Rudersdorf, der Gemeinderat setzt sich aus 13 ÖVP- und zehn SPÖ-Mandataren zusammen. Bis zur Wahl übernimmt David Venus (SPÖ) das Amt.
Hilfe für Betroffene
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133.