So hat Österreich gewählt

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September: Österreich wählt • Deutschland ebenso • "Wilderer" Alois Huber hält das Land in Atem • Austria debütiert in der Champions League • Jubel um "Rush" • Abschied von Marcel Reich Ranicki.

Um die Gunst der Wähler buhlt diesmal eine Vielzahl an Parteien – erstmals auf dem Wahlzettel zu finden ist etwa das Bündnis NEOS, eine Mischung neoliberaler Kräfte und ehemaliger ÖVP-Parteigänger. Auch erstmals zu wählen, aber bereits im Parlament vertreten, ist Frank Stronach: Der austro-kanadische Milliardär hat sich bereits gegen Ende der vergangenen Legislaturperiode beim BZÖ „eingekauft“ und einige Mandatare abgeworben, damit hat er es im Parlament sogar zur Klubstärke geschafft. Im Wahlkampf avanciert er dann auch zum Beobachtungsobjekt Nummer eins: Stronach, dem über 80-jährigen Exzentriker mit seltsamem Akzent, werden schließlich mehr als zehn Prozent zugetraut. In den TV-Debatten, deren Zahl alle Rekorde bricht, schlägt er sich allerdings weit weniger gut als erwartet – statt markiger Sprüche kommen inhaltsleere Phrasen, ein deutsch-englisches Geschwurbel.

Spitzenkandidaten im KURIER-Wahlchat

Für den KURIER stellten sich die wahlwerbenden Parteien den Leserfragen im Chat. Die Protokolle können Sie hier nachlesen.

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"Sozialpolitik über Billigstlebensmittel ist nicht mein Weg. Das soll über direkte Unterstützung passieren."
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10.9.2013: Rudolf Hundstorfer (SPÖ)
"Der aktuelle Wahlkampf läuft aus Sicht meiner Partei sehr gut. Ich gehe davon aus, dass die "neuen Parteien" teilweise Achtungserfolge erzielen werden, aber meine Partei weiterhin die Nummer eins in diesem Land sein wird."
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12.9.2013: Matthias Strolz (NEOS)
"Ich habe HP Haselsteiner gebeten, mit in ein Regierungsverhandlungsteam zu gehen, so wir in die Situation kommen, Verhandlungen zu führen. Und er steht für ein Regierungsamt zur Verfügung."
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19.9.2013: Kathrin Nachbaur (Team Stronach)
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass das kleine Österreich die Kapazitäten hat 10.000 Flüchtlinge zu übernehmen. Da muss man schon realistisch bleiben."
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Mirko Messner

Der Wahltag bringt dann einige Überraschungen: Stronachs nach ihm selbst benannte Partei schafft nur 5,7 Prozent; die NEOS hingegen – die in keiner großen TV-Debatte Platz fanden – schaffen den Einzug mit 4,9 Prozent. Bitter sieht es hingegen für das BZÖ, die Rumpfpartei Jörg Haiders aus: Das Bündnis fliegt aus dem Parlament, Parteichef Josef Bucher dankt ab. Bei den etablierten Parteien hingegen gibt es einige Verschiebungen – auch in scherzhafte Richtungen: SP und VP verlieren und gemeinsam einen historischen Tiefststände. Profiteure davon sind, wie immer, die Blauen; auch die Grünen gewinnen dazu, wenngleich weniger, als erwartet.

Alles beim Alten, trotz Neuverteilung der Karten also? Es sieht so aus: Die Parteispitzen von Rot und Schwarz denken trotz Niederlage nicht daran, ihren Kurs zu ändern – und treten in Koalitionsverhandlungen. Die nächste Große Koalition kommt - die nächste Wahl auch.

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Stimmenanteile der Parteien, Vergleich zu 2008 - Balkengrafik; Mandatsverteilung - Tortengrafik Grafik 1157-13-NR-Wahl.ai, Format 88 x 110 mm
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Es war der aufsehenerregendste Kriminalfall in diesem Jahr: In der Nacht auf den 17. September lauert die Polizei einem mutmaßlichen Wilderer in Annaberg (NÖ) auf. Der Einsatz läuft völlig aus dem Ruder: Der Verdächtige durchbricht eine Straßensperre, greift zur Waffe und erschießt zwei Polizisten und einen Rot-Kreuz-Sanitäter. Ein weiterer Beamter wird als Geisel genommen – die Verfolgungsjagd beginnt. Wie sich im Lauf des Tages herausstellt, handelt es sich bei dem Vierfachmörder um den 55-jährigen Transportunternehmer Alois Huber.

Nach seiner Wahnsinnstat in Annaberg flüchtet er in sein knapp 70 Kilometer entferntes Anwesen in Großpriel bei Melk. Mehrere hundert Polizisten rücken an und umstellen den Vierkanthof. Wieder fallen Schüsse. Panzer des Bundesheeres fahren vor, über dem Hof kreisen Hubschrauber. In einer Garage am Anwesen entdecken Einsatzkräfte die Leiche des dritten Polizisten. Die Einsatzleiter ändern nun die Taktik. Um 18 Uhr erfolgt der Zugriff: Mehrere Stunden wird das Anwesen Meter für Meter durchkämmt, der Täter könnte schließlich hinter jeder Ecke lauern. Kurz nach Mitternacht ist es Gewissheit: Der Vierfachmörder von Annaberg hat sich im Keller selbst gerichtet. Die Ermittlungen in dem Fall sind noch lange nicht abgeschlossen.

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Wie sich später herausstellt, war Huber schon vor dem Tod seiner Frau vor 18 Jahren kriminell aktiv.
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In seinem Anwesen finden Ermittler mehr als 300 Waffen – die meisten davon gestohlen.

Für sie haben der KURIER und das Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) eine Spendenaktion ins Leben gerufen. So können Sie spenden: Raiffeisenbank Kontonummer: 13.113.113 Bankleitzahl: 32000 IBAN: AT 33 3200 0000 1311 3113 BIC: RLNWATWW, Kennwort: „Opfer Annaberg

Ob bei der BUWOG, dem Linzer Terminal Tower oder dem Skylink am Wiener Flughafen – wo seit 2000 in Österreich viel Geld in die Hand genommen wurde, da war der Lobbyist und PR-Stratege Peter Hochegger oft nicht weit entfernt. Nicht nur deshalb war er in den vergangenen Jahren oft gesehener Gast in diversen parlamentarischen Untersuchungsausschüssen.

Oft wurden hinter undurchsichtigen Geschäften kriminelle Machenschaften vermutet, zu einer Anklage kam es jedoch erst im Zuge der Telekom-Affäre. In dieser wurde er wegen Verdachts der Untreue, der falschen Zeugenaussage und der Geldwäsche angeklagt und am 14. September 2013 von Richter Michael Tolstiuk zu zweieinhalb Jahren Haft (nicht rechtskräftig) verurteilt.

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Österreichs Meister Austria Wien gibt am 18. September sein Debüt in der Champions League. Gegen den portugiesischen Champion FC Porto gelingt dem Debütanten beim 0:1 nicht der erhoffte erste Punktgewinn einer österreichischen Mannschaft in der "Königsklasse" seit zwölfeinhalb Jahren, als Sturm Graz gegen Panathinaikos gewonen hat. In der zweiten Runde und dem 1:1 in St. Petersburg ist es dann doch soweit.

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Er hatte keine Chance: Der ungeliebte Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, als „Pleiten- Pech- und Pannen-Peer“ im Wahlkampf verunglimpft, bringt bei der Bundestagswahl am 22. September 25,7 Prozent für die SPD ein. Die konservative Union von Kanzlerin Angela Merkel kann er damit nicht antasten. Merkel gewinnt mit 41,5 Prozent. Ihr Regierungspartner FDP scheitert an der Fünf-Prozent-Hürde – Merkel muss sich nach anderen Koalitionären umsehen.

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SPD top candidate Steinbrueck acknowledges applaus
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Merkel smiles as she receives flowers after first
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German Chancellor Merkel arrives to address suppor
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GERMANY ELECTIONS
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SPD supporters react to first exit polls in the Ge
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CDUparty members react before first exit polls in
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Alternative fuer Deutschland party top candidate L
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Free Democratic Party top candidate Bruederle and

Der Formel-1-Film "Rush" von Ron Howard rund um den legendären Unfall von Niki Lauda hat zwei Golden-Globe-Chancen. Der deutsche Schauspieler Daniel Brühl, der den Ex-Rennfahrer verkörpert, ist für die beste Nebenrolle nominiert. Um das beste Filmdrama rittert "Rush" u.a. mit dem favorisierten Streifen "12 Years a Slave".

Die begehrten Filmpreise werden am 12. Jänner in Los Angeles vergeben.

Ohne Hollywood-Stars, dafür mit jeder Menge heimischer Prominenz feiert die Hollywood-Großproduktion über das Leben des österreichischen Rennfahrers Niki Lauda, im Wiener Gartenbaukino eine umjubelte Premiere. Mit dabei waren unter anderem Hauptdarsteller Daniel Brühl, sowie Drehbuchautor Peter Morgan mit Ehefrau Lila Schwarzenberg und natürlich Niki Lauda selbst.

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Niki Lauda mit Daniel Brühl und Drehbuchautor Peter Morgan
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Red Carpet von "Rush"
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Hansi Hinterseer mit Ehefrau Romana kamen für "Rush" nach Wien.

Er war der „Herr der Bücher“. Am 18. September stirbt Marcel Reich Ranicki im Alter von 93 Jahren. Ranicki prägte über Jahrzehnte unser Verständnis von Literatur. Die Sendung "Das Literarische Quartett" machten den streitbaren Kritiker zum Fernsehstar, seine Memoiren "Mein Leben", in denen er seine Verfolgung durch die Nazis verarbeitete, waren ein Bestseller. „Die Literatur war sein Leben. Er brachte sie uns näher“, schreibt Peter Pisa in seinem Nachruf im KURIER.

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 Reich-Ranicki leitete die Sendung des ZDF von 1988 bis 2001. Die sehr lebhaften und kontroversen Diskussionen wurden zum Markenzeichen der Sendung und Reich-Ranickis.
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APA2897341 - 22092010 - WIEN - ÖSTERREICH: Die "Heute"-Geschäftsführerin Eva Dichand am Mittwoch, 22. September 2010, während einer Diskussion mit dem Thema "Reichweite versus Qualität" im Rahmen der Österreichischen Medientage in der Stadthalle Wien. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH

  • — "Heute"-Herausgeberin Eva Dichand

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