Kaffeetrinken liegt in den Genen

Trinkgewohnheiten liegen im Erbgut.
Menschen mit der Gen-Variation PDSS2 bauen Koffein langsamer ab.

Eine, zwei oder doch drei Tassen am Tag? Wie viel Kaffee wir täglich trinken, wird von unseren Genen beeinflusst. Das berichtet jetzt ein Forscherteam der Universität Edinburgh im Fachjournal Scientific Reports.

Im Jahr 1962 stellten Wissenschaftler erstmals fest, dass die Trinkgewohnheiten in Bezug auf Kaffee durch das Erbgut bestimmt werden. Nun sind Forscher auf die Genvariante PDSS2 gestoßen. „Diese scheint zu bestimmen, wie viel Kaffee wir trinken. Die genetische Variation mit der Bezeichnung PDSS2 bewirkt, dass Menschen täglich mindestens eine Tasse Kaffee weniger trinken, verglichen mit Menschen ohne diese Variation“, berichtet Nicola Pirastu, die sich auf eine Studie mit mehr als 1000 italienischen Probanden bezieht. Zur Kontrolle wurden knapp 1700 Niederländer über ihren Kaffeekonsum befragt und auf die Genvariante untersucht, es zeigten sich vergleichbare, wenn auch etwas abgeschwächte, Ergebnisse.

Verarbeitung von Koffein

Das Vorhandensein des Gens PDSS2 hemmt wahrscheinlich die Fähigkeit des Körpers, Koffein zu verarbeiten. Dadurch benötigen Betroffene weniger Kaffee, um eine starke aufputschende Wirkung durch das Koffein zu bekommen. „Das Koffein verweilt einfach eine längere Zeit im Körper von Menschen mit PDSS2“, schließt die Wissenschaftlerin. Sie erhofft sich für die Zukunft, Rückschlüsse auf den Abbau von Medikamenten ziehen zu können.

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