Steinhoff will sich gut betten

Steinhoff will sich gut betten
Der südafrikanische Möbelriese Steinhoff will die USA erobern: Angebot über 3,4 Milliarden Euro für Matratzenhändler Mattress Firm.

Die Aktien des deutsch-südafrikanischen Möbelkonzerns Steinhoff sind am Montag um bis zu 1,9 Prozent gestiegen und erreichten damit ein Rekordhoch von 5,91 Euro. Auslöser dafür ist die mögliche Übernahme des Unternehmens Mattress Firm. Umgerechnet 3,4 Milliarden Euro hat Steinhoff für die Nummer eins des US-Matratzenhandels geboten. Das sind 64 Dollar je Aktie und damit mehr als das Doppelte des Matress-Firm-Schlusskurses von 29,74 Dollar. "Die Akquisition macht zwar Sinn, sie erscheint aber etwas zu teuer", kritisiert ein Händler den hohen Übernahmepreis.

Steinhoff bislang noch nicht in den USA vertreten

Analysten der Credit Suisse betrachten den Deal dennoch als strategisch sinnvoll. Mattress Firm kommt in den USA mit fast 3600 Filialien auf einen Marktanteil von 25 Prozent. Das Geschäft mit Matratzen sei ein Kernmarkt für Steinhoff, bislang sei der Konzern aber noch nicht in den USA vertreten, schrieben sie in einem Kurzkommentar. Das Unternehmen mit Sitz in Johannesburg hat sich bereits in den 2000er Jahren durch zahlreiche Übernahmen in Afrika, Australien und Großbritannien stark ausgebreitet. Seit der Übernahme der französischen Firma Conforama im Jahr 2011 zählt Steinhoff zu den umsatzstärksten Möbelhändlern Europas und misst sich mit Größen wie Ikea und XXXLutz. Hierzulande ist das Unternehmen vor allem als Mutterkonzern des österreichischen Möbelhauses Kika/Leiner bekannt.

Heuer ist Steinhoff in Europa bereits mit einigen Übernahme-Plänen gescheitert. In mehreren Fällen wurde der Möbelriese kurz vor Kaufabschluss noch von anderen Unternehmen überboten. Dies dürfte ein Mitgrund dafür sein, dass das Angebot für Mattress Firm so hoch ausgefallen ist.

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