Die neue Leichtigkeit des Seins

In Orlando im US-Bundesstaat Florida diskutierte die Branche, was die Plastik-Zukunft bringen wird. Die Nachfrage nach Kunststoff wächst.
In Florida fand die größte Kunststoffmesse Nordamerikas statt.

Wer Kunststoff kennt, nimmt Metall", wurde lange Zeit gewitzelt. Heutzutage heißt der Slogan wohl "fantastic plastics". Kunststoffe begleiten uns von der Wiege bis zur Bahre. In Orlando traf sich die Branche Ende März auf der Kunststoffmesse NPE (siehe Info) zum Stelldichein, präsentierte und diskutierte, was die Plastik-Zukunft so bringen wird. Ihr blickt man positiv entgegen. Denn die Nachfrage wächst. 2013 wurden weltweit 299 Millionen Tonnen Kunststoff produziert, 1950 waren es 1,5 Millionen Tonnen.

Leichter, härter

Der Trend geht in Richtung leichter, härter, widerstandsfähiger – und das Ganze umwelt- und ressourcenschonender produziert. "Über neue Verarbeitungstechnologien kann man den Werkstoff heute genau so modifizieren, wie man ihn braucht", erklärt Harald Bleier vom Kunststoff-Cluster Niederösterreich (KCNÖ) gegenüber dem KURIER.

In der Automobilindustrie verdrängen Faser-Kunststoff-Verbunde und hochfeste Polymere zusehends Metalle, wodurch Gewicht eingespart wird. Leichtere Autos verbrauchen weniger und stoßen weniger CO2 aus, so die Rechnung. In Elektroautos soll so das hohe Gewicht der Akkus kompensiert und die Reichweite erhöht werden.

Auch im öffentlichen Verkehr wird die Leichtigkeit des Seins angestrebt. Nachteil: hoher Preis. Und: Je komplexer ein Verbundstoff und je mehr verschiedene Kunststoffe eingesetzt werden, desto komplizierter wird das Recycling.

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NPE 2015
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NPE National Plastics Exhibition
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Wiederverwertung von Kunststoffen ist in den Staaten zurzeit großes Thema, zahlreiche Initiativen laufen. Die USA haben, wie viele andere Länder, lange Zeit einen Großteil ihres Plastikmülls, beinahe zwei Drittel (Wert 2011: 11.3 Mrd. Dollar) nach China verfrachtet. Bis das Land im Februar 2013 einen "grünen Zaun" aufgezogen hat. Während in Europa etwa ein Drittel der Kunststoffabfälle auf der Deponie landet, wandern in den USA fast 90 Prozent der Kunststoffabfälle binnen acht Wochen in den Müll.

Vom gesammelten Material wird wiederum nur die Hälfte wiederverwertet – überwiegend PET. Es lässt sich relativ einfach und ohne Qualitätsverlust zu einem neuen Grundstoff verarbeiten. Beim Recycling gehe es mittlerweile auch nicht mehr darum, "aus alten Sackerln eine Bank zu machen", sondern auch "neue hochwertige Grundrohstoffe zu gewinnen", erklärt Bleier. Technisch sei man so weit.

Vorbild Österreich

"Beim Kunststoffrecycling leisten besonders Maschinenbauer einen wertvollen Beitrag. Und hier sind österreichische Firmen ganz vorne dabei", so Wirtschaftsdelegierter Peter Sedlmayer. Generell würden heimische Anlagenbauer durch Technologievorsprung in der Kunststoffproduktion und -verarbeitung "äußerst gute Reputation in den USA" genießen. Was den Recycling-Anreiz bremst: Die aktuell niedrigen Öl- und Gaspreise machen die Kunststoffproduktion billig. Und bei Amerikanern würden vor allem harte Standortfaktoren dominieren, sagt Anke Merkl-Rachbauer von Business Upper Austria: "Es geht um Cash."

Bioplastik

Auch Biokunststoffe liegen im Trend. Obwohl schon 20 Jahre Entwicklung betrieben wird, bringt es das kompostierbare Plastik weltweit auf nur vier bis fünf Prozent Anteil, sagt Martin Ramsl vom KCNÖ. Zwei bis drei Mal so teuer, ist es für viele Anbieter noch keine Alternative. Zwar gibt es schon biologischen Ersatz für Weichmacher auf Basis einer Zitronensäure (Citrofol), dennoch wird gewöhnlicher Kunststoff schon 40 Jahre länger erforscht. Um Bioverpackungen Vorschub zu leisten, seien die Konsumenten wie die großen Handels- oder Lebensmittelfirmen gefragt. Coca-Cola, Pepsi, Heinz und Danone haben sich bereits zu Bio-Verpackungen bekannt.

3-D-Druck

Große Fortschritte macht der 3-D-Druck: Das sei ein Paradigmenwechsel in der Kunststoffproduktion, so Bleier, und eine sinnvolle Ergänzung zur konventionellen Fertigung, "bei allem, was maßgeschneidert ist": Robotergreifarme, Zahnkronen oder künstliche Gelenken werden wir schon bald "gedruckt" bekommen.

Ende März fand im Orange County Convention Center in Orlando, Florida, die größte Kunststoffmesse Nordamerikas, die NPE, statt. Veranstalter ist der Branchenverband Society of Plastics Industry. Auf 100.000 Fläche wurden neue Produkte, Materialien und Technologien aus dem Kunststoff-Bereich gezeigt. 400 von insgesamt 2000 Ausstellern aus 120 Ländern bauten ganze Anlagen auf und produzierten, trennten, druckten und verarbeiteten vor Ort. Aus Österreich war die Advantage Austria (WKO) mit 14 Unternehmen vertreten.

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