Drei Vorschläge für bessere Absicherung im Alter

Staatliche Pension reicht meist nicht für die Aufrechterhaltung der Lebenshaltung
Zumindest die Hälfte aller Beschäftigten soll in fünf Jahren in Pensionskassen fürs Alter vorsorgen.

Was ist besser? Das staatliche Pensionssystem oder private Vorsorge? "Die Zeit dieses Konkurrenzdenkens ist vorbei. Heute ist den meisten Österreichern klar, dass sie zur staatlichen Pensionsvorsorge einen privaten Zusatz brauchen, um den Lebensstandard im Alter zu halten", sagt Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen.

Doch die Verbreitung der privaten Vorsorge sei in Österreich noch viel zu gering. Nur für knapp ein Viertel aller 3,6 Millionen unselbstständig Beschäftigten sorgt ihr Arbeitgeber über eine Pensionskasse vor. Zakostelsky hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Anteil innerhalb der nächsten fünf Jahre zu verdoppeln.

Und dafür stellt der Verband drei Ideen zur Diskussion: Erstens die verstärkte Verankerung von Pensionskassen in Kollektivverträgen; zweitens eine steuerliche Absetzbarkeit von Arbeitnehmerbeiträgen in Pensionskassen und drittens eine Option zur Umwandlung von "Arbeitszeit in Pensions-Geld".

Derzeit ist in 69 der insgesamt 859 Kollektivverträge eine betriebliche Altersvorsorge über Pensionskassen geregelt. Dazu zählen etwa die Papierindustrie, die Banken oder die Bundesforste. In den nächsten Jahren will Zakostelsky die Pensionskassen in zumindest doppelt so vielen Kollektivverträgen verankert sehen. Schon in der bevorstehenden Herbstlohnrunde hofft der Pensionskassenverband auf zusätzliche KV-Abschlüsse, die eine betriebliche Altersvorsorge beinhalten. Einen Anstoß für höhere betriebliche Zusatzpensionen soll auch die steuerfreie Einzahlung durch Arbeitnehmer bringen. Derzeit sind nur die Pensionskassenbeiträge der Arbeitgeber steuerlich absetzbar und zwar bis zu zehn Prozent der Lohn- und Gehaltssumme. Dieses Limit werde selten ausgenützt, sagt Zakostelsky. Er plädiert dafür, dass die Arbeitnehmer jenen Teil der Steuerbefreiung nutzen können, den die Betriebe nicht nutzen.

Zeit zu Geld machen

Und schließlich stellt der Pensionskassenverband ein so genanntes Langzeitkonto vor: Darin können etwa Überstunden, nicht verbrauchte Urlaubszeiten, aber auch Bonuszahlungen eingetragen werden. Auf Wunsch des Arbeitnehmers können diese Zeiten in Geld umgewandelt und in Pensionskassen einbezahlt werden. Oberösterreichs Landeslehrer haben dieses Modell bereits.

Langfristig gesehen bringt die Vorsorge über Pensionskassen einiges. Die Durchschnittsperformance der vergangenen fünf Jahre beträgt 4,14 Prozent pro Jahr, der vergangenen drei Jahre 5,93 Prozent. Im ersten Halbjahr 2016 waren es allerdings nur 0,22 Prozent.

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