Neckermann Österreich: Ziel ist Sanierung

Neckermann Österreich: Ziel ist Sanierung
Das Unternehmen hat Sanierung beantragt. Die Post stellt Pakete des Versandhändlers bis auf weiteres zu.

Nach der Pleite des Mutterkonzerns in Deutschland musste am Donnerstag auch Neckermann Versand Österreich den Gang zum Gericht antreten. Weil das Unternehmen zahlungsunfähig ist, beantragte die Geschäftsführung beim Landesgericht Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Die insolvente neckermann.de GmbH habe die Liquiditätserfordernisse nicht sicherstellen können, hieß es in einer Aussendung.

Sanierungskonzept

Bei Gericht wurde ein ehrgeiziges Sanierungskonzept eingereicht, das die Aufrechterhaltung des laufenden Betriebes, die Entschuldung des Unternehmens, die notwendige Investorensuche sowie den langfristigen Fortbestand mit den bestehenden Mitarbeitern vorsieht. Die rund 300 Beschäftigten von Neckermann Österreich sind wie berichtet bereits vorsorglich beim AMS zur Kündigung angemeldet worden. Von der Insolvenz betroffen sind laut Creditreform 624 Gläubiger, vor allem Lieferanten, denen bei Annahme des Sanierungskonzeptes die gesetzliche Mindestquote von 20 Prozent angeboten wird. Um kurzfristig wieder Liquidität zu erlangen, muss Neckermann rasch einen Financier finden.

Für die Kunden soll sich vorerst nichts ändern. Die Österreichische Post hat nach Angaben eines Sprechers mit Neckermann vereinbart, alle Bestellungen und Retoursendungen von Waren trotz der Insolvenz bis auf weiteres reibungslos zuzustellen. Mit rund 1,5 Millionen Paketen im Jahr ist Neckermann ein wichtiger Großkunde der Post, ein Aus würde sich daher negativ auf die Umsätze im Paketgeschäft auswirken.

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