Moody's senkt Österreichs Bonitätsrating von "Aaa" auf "Aa1"

Moody's senkt Österreichs Bonitätsrating von "Aaa" auf "Aa1"
Der Grund sind die mittelfristig schwachen Wachstumsaussichten.

Die Ratingagentur Moody's hat der Republik Österreich die Top-Bonitätsnote "Aaa" für langfristige Verbindlichkeiten entzogen und um eine Stufe auf "Aa1" herabgesetzt. Das Rating für kurzfristige Verbindlichkeiten hat weiterhin die Bestnote "P-1". Der Ausblick wurde von "negativ" auf "stabil" geändert, wie Moody's am Freitagabend mitteilte.

Entscheidend für die Herabstufung seien die schwachen mittelfristigen Wachstumserwartungen gewesen, heißt es zur Begründung. Angesichts des geringen Wirtschaftswachstums sei es schwierig, die hohen Staatsschulden in einem mittelfristigen Zeitraum deutlich und nachhaltig zu reduzieren.

Kaum gewachsen

Österreichs Wirtschaft sei in den Jahren 2012 bis 2015 kaum gewachsen. Als Wachstumshemmnisse werden eine hohe steuerliche Belastung von Arbeit, eine relativ geringe Beschäftigungsquote bei Frauen und älteren Arbeitnehmern und ein geringer Produktivitätszuwachs angesehen.

Moody's schätzt Österreichs jährliches Wirtschaftswachstum bis 2020 auf durchschnittlich 1,3 Prozent. Kurzfristig werde das Wachstum durch temporäre Effekte zwar stärker ausfallen, ab 2019 aber ohne weitere strukturelle Wirtschaftsreformen nur 1,1 Prozent pro Jahr betragen. Die von der Regierung bisher gesetzte Schritte seien zwar positiv, würden sich aber mittelfristig nicht nennenswert auswirken.

Den Ausblick für Österreichs Rating hat Moody's auf "stabil" verbessert, weil die weiteren Abwärtsrisiken als begrenzt eingeschätzt werden.

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