Kärntner Anlagenbauer KRESTA insolvent

Kärntner Anlagenbauer KRESTA insolvent
Streit mit Kunden um 38 Mio. Euro. 237 Mitarbeiter betroffen.

Mit Passiva von 100 Mio. Euro hat am Montag der Kärntner Anlagenbauer KRESTA mit Sitz in St. Andrä im Lavanttal (Bezirk Wolfsberg) am Landesgericht Klagenfurt Insolvenz angemeldet. Nach Angaben des Unternehmens ist ein Rechtsstreit mit einem Großkunden der Auslöser, dabei geht es um Forderungen in der Höhe von 38 Mio. Euro. Das Unternehmen soll fortgeführt werden.

237 Mitarbeiter betroffen

Angemeldet wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung, betroffen sind 237 Mitarbeiter, die für Juni und Juli noch kein Geld gesehen haben, sowie 661 Gläubiger. Geschäftsführer Franz Kreuzer meinte dazu in einer Aussendung: "Nachdem wir uns in den letzten Monaten nicht einigen konnten, bleibt uns in dieser Angelegenheit nur die Möglichkeit eines internationalen Schiedsgerichtsverfahrens."

Dazu kommen Probleme wie ein Liquiditätsengpass bei einem konzernverbundenen Unternehmen, wodurch eine Konzernhaftung für die KRESTA schlagend geworden ist. Die Firma sei daher nicht in der Lage, den Liquiditätsbedarf der kommenden Monate zu erfüllen, die rechtliche Auseinandersetzung werde mehrere Monate dauern, sagte Kreuzer. "Deshalb sind wir gezwungen ein Sanierungsverfahren in die Wege zu leiten."

Man habe bereits im Vorfeld weitgehende Vorbereitungen zur möglichst raschen Antragstellung auf Zuerkennung von Insolvenz-Entgelt für die im Zeitpunkt der Verfahrenseröffnung rückständigen Löhne und Gehälter samt Urlaubsgeld sowie zur Absicherung der Eigentumsvorbehaltsgläubiger getroffen. Kreuzer abschließend: "Wir sind derzeit bemüht die Sanierung des Unternehmens umzusetzen und führen erfolgsversprechende Gespräche mit potenziellen Investoren."

Die KRESTA hat im Geschäftsjahr 2015 eigenen Angaben zufolge rund 50 Mio. Euro umgesetzt. Im Jahr 2014 verzeichnete das Unternehmen einen Bilanzgewinn von 8,4 Mio. Euro. Die aktuelle Höhe der Aktiva war vorerst nicht bekannt.

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