Herzchirurg im Bürokratiedschungel

Hussain Aleleoiy
Arzt aus Damaskus will arbeiten – darf aber (noch) nicht.

Hussain Aleleoiy, Herzchirurg an der Unfallklinik Damaskus, flüchtete vor eineinhalb Jahren nach Österreich. Inzwischen spricht der anerkannte Flüchtling einwandfrei Deutsch, hat Praktika in Spitälern hinter sich – und bezieht die Mindestsicherung.

Ein wirklicher Job in einem Krankenhaus ist ihm (noch) verwehrt, denn seine Dokumente und Zeugnisse, die seine erworbenen Qualifikationen nachweisen, wurden noch nicht anerkannt. "Ich würde gerne arbeiten, aber ich darf nicht", seufzt Aleleoiy, "die Nostrifizierung ist ein riesiges Problem". Dazu komme die Fachsprache im Spital, die erst nach und nach erlernt werden müsse. Dies könne er aber nur, wenn er zumindest als Aushilfe arbeiten dürfe. "Ich überlege jetzt, nach Deutschland zu gehen", sagt der junge Mediziner, bei einem Spital in Bremen habe er sich gerade vorgestellt.

Deutschland erteilt Ärzten aus Syrien eine begrenzte Berufserlaubnis. Sind die Chefärzte einverstanden, dürfen die Flüchtlinge mit dieser vorübergehenden Arbeitserlaubnis dann in Spitälern arbeiten. Fehlen Zeugnisse, lassen diese sich auch durch praktische Arbeit und Berufserfahrung ersetzen. Am Ende steht eine mündliche und praktische Prüfung.

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