Andritz zog weniger Aufträge an Land, verdiente aber deutlich besser

Andritz zog weniger Aufträge an Land, verdiente aber deutlich besser
Auf Großaufträge wartet Grazer Anlagenbau-Konzern Andritz in der Wasserkraftsparte.

Der Grazer Anlagenbau-Konzern Andritz muss sich mit deutlich weniger Aufträgen zufriedengeben als noch vor einem Jahr. Der Auftragseingang im Gesamtkonzern schrumpfte im 1. Halbjahr um 13 Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro. Am stärksten betroffen ist die Sparte Metall, wo Andritz mit der Tochter Schuler unter anderem einer der größten Presse-Lieferanten – etwa für die Automobil- und deren Zulieferindustrie – ist.

Einer der Gründe für die Auftragsflaute des Metallbereichs ist die Unsicherheit über die chinesische Wirtschaft. So warten vor allem die westlichen Autobauer in China – erklärte Andritz-Chef Wolfgang Leitner bei der Präsentation der Halbjahresbilanz am Freitag in Wien – mit dem Bau von geplanten neuen Fabriken.

Trotzdem übernahm Andritz jetzt die Mehrheit an einem chinesischen Pressenhersteller. Dieser soll vor allem chinesische Autohersteller beliefern.

Auf Großaufträge wartet Andritz auch in der Wasserkraftsparte. Es gibt laut Leitner zwar einig neue Projekte in der Pipeline, vor allem in Südamerika und Afrika würden die Aufträge dafür aber erst mittelfristig vergeben. Zudem würden in Europa wegen des niedrigen Strompreises Modernisierungsinvestitionen verschoben.

Großauftrag in Brasilien

Im Papier- und Zellstoffbereich steht Andritz vor einem neuen Großauftrag aus Brasilien im Volumen von 600 Millionen Euro. Eine Absichtserklärung hat der Kunde bereits unterschrieben.

Insgesamt ist der Andritz-Chef mit dem 1. Halbjahr "grundsätzlich recht zufrieden". Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 3 Milliarden Euro. Der Reingewinn schnellte um 70,8 Prozent auf 113,9 Millionen Euro in die Höhe. Für das Gesamtjahr erwartet Leitner Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Aber: "In Summe ist die Unsicherheit deutlich gestiegen."

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