Frankreich spürt den Esprit von 1998

Im Jubelrausch: Giroud (li.), Valbuena & Co. trafen für Frankreich gegen die Schweizer gleich fünf Mal.
Die Franzosen zeigen mit zwei beeindruckenden Auftritten, dass sie für mehr bereit sind.

3:0 und 5:2. So beeindruckend wie Frankreich präsentierte sich bisher kein anderes Team bei dieser WM. Die Franzosen sind offensichtlich auf dem besten Weg zurück zu alter Größe im Welt-Fußball. Wie beim Auftakt-3:0 gegen Honduras war die "Equipe tricolore" auch beim 5:2 gegen die Schweiz im zweiten WM-Spiel in Brasilien ungefährdet.

"Die Mannschaft zeigt genau jene Entschlossenheit, die wir 1998 auf dem Weg zum Titel gezeigt haben", sagte Didier Deschamps. Frankreichs Trainer muss es wissen. Er war als Spieler beim WM-Titel im eigenen Land als Spieler mittendrin statt nur dabei.

Der damalige Kapitän sagt heute: "Ich habe einen sehr fokussierten Kader, die Spieler wissen genau, was sie wollen, auch die, die wenig spielen. Es ist eine Energie da, die immer mehr wächst." Von Querelen wie bei der jüngsten WM und EM ist diesmal nichts zu sehen. "Zusätzlich zu unserer sportlichen Qualität ist die Mentalität sehr wichtig."

Gegen die Schweizer leitete in Salvador da Bahia ein Doppelschlag den Sieg ein. Innerhalb von 66 Sekunden waren der von Beginn an aufgebotene Olivier Giroud (17.) und Blaise Matuidi (18.) erfolgreich. Mathieu Valbuena (40.), Karim Benzema (67.) mit seinem dritten Turniertreffer und Moussa Sissoko (73.) legten weitere Tore bis zum zwischenzeitlichen 5:0 nach. "Es war ein großartiger Tag für uns. Wir haben viel Druck im Mittelfeld gemacht und sind mit schnellen Angriffen zum Erfolg gekommen", sagte der 45-jährige Deschamps, der mit Benzema einen Erfolgsgaranten aufbietet: "Karim hat gezeigt, dass er in großartiger Verfassung ist."

Erfolgsgarant Benzema

Der 26-Jährige selbst richtete den Blick gleich wieder nach vorne. "Wir sind sehr zufrieden mit unser Leistung und werden versuchen sie gegen Ecuador zu wiederholen." Das 5:2 half auch, über persönliche Rückschläge hinwegsehen zu können: In der ersten Hälfte vergab Benzema einen Elfmeter und nur ein, zwei Sekunden nach dem überraschenden Schlusspfiff von Schiedsrichter Kuipers hätte der Stürmer von Real Madrid sogar noch zum 6:2 getroffen.

"Wir sind konkurrenzfähig. Mein Eindruck ist jetzt sehr positiv", sagte Deschamps, der gegen Ecuador nur auf Mamadou Sakho (Oberschenkelverletzung) verzichten muss. Rein theoretisch sind "Les blues" noch nicht durch: Ecuador bräuchte im direkten Duell einen Sieg mit vier Toren Unterschied, um vor Frankreich zu landen. Gleichzeitig müsste die Schweiz gegen Honduras mit 5:1 (oder höher mit vier Toren Unterschied) gewinnen.

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