Salzburg will jetzt beide Titel

Duncan, Coach Ratushny, Trattnig und Cijan bei der Teampräsentation
Neuer Trainer, neue Spieler, altes Ziel: Die Pokale müssen nach Salzburg

Für die EBEL-Klubs Red Bulls Salzburg, Vienna Capitals, den VSV und Bozen wird es im Rahmen der neu geschaffenen Champions Hockey League (CHL) bereits in der kommenden Woche ernst. Die Vorbereitungszeit ist kurz, der österreichische Eishockey-Meister Salzburg absolviert etwa bis zum Start der CHL am 21. August lediglich zwei Testspiele.

Durch die Eröffnung der neu geschaffenen Red Bull Eishockey Akademie in Liefering können die Salzburger aber auf eine Art Wettbewerbsvorteil setzen. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Jahren absolvierten die Salzburger bereits seit Anfang Juli Pass- und Schussübungen mit verschiedenen Laufwegen. Spieler und Trainer schwärmten von der Anlage, zu der unter anderem zwei Eishallen gehören: „Die Möglichkeiten, die wir hier vorfinden, hat fast kein Klub auf der Welt“, meinte der neue Salzburg-Coach Daniel Ratushny.

Internationale Ambitionen

Die Saisonziele haben sich die Salzburger hoch gesteckt, nach der Vorjahresniederlage in der Erste Bank Liga gegen Bozen wollen sich die Salzburger diesmal nicht mit dem österreichischen Meistertitel zufriedengeben. „In dieser Saison wollen wir beide Titel einfahren“, fordert Kapitän Matthias Trattnig. Seine Mannschaft bestreitet nach der Niederlage gegen den russischen KHL-Klub Metallurg Magnitogorsk (2:5) vor dem CHL-Auftakt nur mehr ein Testspiel (Stavangar Oilers/16. 8.). „Das ist nicht viel, aber wir haben uns im zurückliegenden Trainingscamp Schritt für Schritt verbessert und hoffen, dass wir für das erste Champions Hockey League-Spiel bereit sind“, meinte Ratushny.

Nach den Trainerroutiniers Pierre Page und Don Jackson steht ab heuer mit dem erst 43-jährigen Ratushny ein völlig anderer Trainertyp an der Salzburger Bande. Der Kanadier, der in einer Doppelfunktion auch als Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft fungiert, will sehr offensives, auf viel Puckbesitz ausgelegtes Eishockey praktizieren lassen und gilt als überaus kommunikativ.

Neben Ratushny präsentierten die Salzburger mit Rob Davison einen alten Bekannten als neuen Assistent-Coach. Der 34-Jährige spielte von 2011 bis 2013 als Verteidiger bei den Salzburgern und brachte sich selbst bei den Mozartstädtern ins Gespräch: „Ich habe mehr auf Zufall bei Salzburg angerufen, ob sie einen Job für mich haben“, so der 34-Jährige, der ansonsten noch ein Jahr in Nordamerika als Spieler auf dem Eis gestanden wäre.

Vorjahrestrainer Don Jackson wanderte mit seinem Trainerstab und den Stürmern Garrett Roe und Evan Brophey zum Red-Bull-Klub EHC München ab. Auf dem Spielersektor verlief die Sommerpause für Salzburger Verhältnisse beinahe ruhig, lediglich sieben Cracks stehen bisher neu im Salzburger Kader.

Der Heimkehrer

Neben den zwei österreichischen Talenten Alexander Cijan (20) und Alexander Rauchenwald (21) finden sich mit dem Liga-Topscorer des Vorjahres, John Hughes (Ex-Villach) sowie Ryan Duncan zwei Zugänge, die neuerlich in Salzburg anheuerten. Der 1,68m kleine Duncan, der bereits zum dritten Mal in seiner Karriere bei den Red Bulls einen Vertrag unterschrieb, sagte: „Salzburg fühlt sich mittlerweile an wie meine Heimatstadt. Nach all den Jahren im internationalen Eishockey weiß ich, was ich an Salzburg habe.“

Die Kaderplanung der Salzburger ist beinahe abgeschlossen, gesucht wird noch ein routinierter Verteidiger. Probleme könnten die Salzburger aber mit der Punkteregelung bekommen. Derzeit stehen beim Vorjahresfinalisten 15 Stürmer unter Vertrag, die Österreicher Dominique Heinrich, Alexander Pallestrang und der derzeit noch verletzte Andreas Kristler (Rückkehr nicht vor September) sind zu Saisonbeginn alle 24 Jahre alt und belasten fortan das bereits angespannte Punktekonto. Unter-24-jährige Spieler haben im maximal 60 Punkte großen Kader noch keinen Wert.

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