Olympia-Generalprobe in Rosa Chutor

epa03555576 Julia Dujmovits of Austria in action during the Women's Parallel Giant Slalom quarter finals in the Snowboard World Championships, in Stoneham, Canada, 25 January 2013. EPA/CHRISTOPHE KARABA
Österreichs Raceboarder peilen in den Parallelrennen sowie im Snowboardcross Podestplätze an.

Von Donnerstag bis Sonntag steht für die Snowboarder in der rund 50 Kilometer von Sotschi entfernten Bergregion Krasnaja Poljana bei vier Weltcuprennen die Olympia-Generalprobe für die Winterspiele 2014 auf dem Programm. Österreichs Boarder nehmen den Testevent entsprechend ernst und peilen in den Parallelrennen sowie im Snowboardcross im "Extreme Park" von Rosa Khutor Podestplätze an.

Die geringe Schneeauflage und die derzeit herrschenden hohen Temperaturen - am Montag kletterte die Quecksilbersäule bis auf 18 Grad Celsius, am Dienstag kam auch noch Regen dazu - stellen sowohl die Organisatoren als auch die Athleten vor besondere Herausforderungen. Der Slopestyle, in dem 2014 erstmals olympisches Edelmetall vergeben wird, musste aufgrund Schneemangels abgesagt werden. Und der Rennhang für die Raceboarder blieb an allen drei Trainingstagen gesperrt, um die Piste zu schonen.

"Im Moment ist das Wetter schwierig, aber es soll besser werden", meinte die Burgenländerin Julia Dujmovits, frisch gebackene Vizeweltmeisterin im Parallel-Riesentorlauf (PGS). "Wir haben derzeit um fast 50 Grad mehr als bei der WM in Stoneham, wo es bis zu minus 30 hatte. Trotzdem wird es gut funktionieren. Mein Ziel ist es auf jeden Fall, hier aufs Podium zu fahren."

Adaptierungen

Trotz der schwierigen Pisten- und Wetterbedingungen lief die Vorbereitung des ÖSV-Parallelteams mit drei Trainingseinheiten nach Plan. So hat Dujmovits einige Adaptierungen beim Material vorgenommen und ist damit im Training bereits gut zurechtgekommen. "Ich werde es riskieren, das neue Material auch gleich im Rennen zu fahren, weil ich glaube, dass es im Hinblick auf die nächste Saison die richtige Entscheidung ist", verriet die 25-Jährige.

"Sorgenkinder"

Benjamin Karl und Andreas Prommegger sind weiterhin etwas die "Sorgenkinder" im Team, haben sie doch ihre gesundheitlichen Probleme, mit denen sie bereits in der Vorwoche in Rogla zu kämpfen hatten, immer noch nicht komplett überwunden. "Ich fühle mich noch nicht ganz fit. Das Laufen ist bereits nach 15 Minuten ziemlich anstrengend. Aber vielleicht bin ich ja der Erfinder des kraftlosen Snowboardfahrens", flüchtete sich Karl in Galgenhumor.

Ansonsten konnte der PGS-Olympia-Silberne von 2010 den Gegebenheiten in Rosa Chutor durchaus positive Aspekte abgewinnen: "Rosa Chutor schaut ein bisschen so wie eine Einkaufsstadt aus. Es wird noch sehr viel gebaut, und die Piste sieht gut aus. Es gibt viele Berge und viel Natur hier. Der erste Eindruck ist besser, als ich mir gedacht habe", betonte Karl.

Siegfried Grabners Urteil fiel ähnlich aus: "Der erste Eindruck ist grundsätzlich sehr gut, es ist zwar noch eine Riesenbaustelle und noch nicht alles fertig. Aber wenn man von Null alles aus dem Boden stampft innerhalb weniger Jahre, dann ist es ganz klar, dass man da bis zum letzten Tag arbeiten muss. Das werden die Russen sicher machen müssen. Die Pisten sind gewaltig schön, das Skigebiet ist riesig, die Voraussetzungen sind gut."

Prommeggers Zimmerkollege Ingemar Walder zeigte zuletzt mit Rang vier im PGS in Rogla stark ansteigende Form und hat sich auch für Rosa Khutor einiges vorgenommen. "Ich möchte auf dem Olympiahang zeigen, was ich derzeit drauf habe. Das Training ist gut gelaufen. Für die extremen Wetter- und Schneebedingungen sind die Pistenverhältnisse recht gut", sagte der Tiroler.

ÖSV-Aufgebote mit Programm für den Snowboard-Weltcup:

Parallel-Riesentorlauf (PGS) und -Slalom (PSL):
Damen: Julia Dujmovits (B), Marion Kreiner (St), Ina Meschik (K), Claudia Riegler (S), Sabine Schöffmann (K)
Herren: Siegfried Grabner (K), Benjamin Karl (NÖ), Lukas Mathies (V), Andreas Prommegger (S), Anton Unterkofler (S), Manuel Veith (St), Ingemar Walder (T)

Snowboardcross (SBX):
Damen: Susanne Moll (V), Maria Ramberger (NÖ)
Herren: Hanno Douschan (K), Alessandro Hämmerle, Michael Hämmerle, Markus Schairer (alle V)

Programm der Olympia-Generalprobe:
Donnerstag: PGS-Qualifikation (ab 7.00 MEZ), -Finale (ab 11.00 MEZ), Halfpipe-Finale (ohne ÖSV-Beteiligung, ab 16.00 MEZ)
Freitag: PSL-Qualifikation (ab 7.00 MEZ), -Finale (ab 11.00 MEZ)
Samstag: SBX-Qualifikation (ab 6.45 MEZ)
Sonntag: SBX-Finale (ab 8.30 MEZ)

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