Österreich kassierte gegen Norwegen 1:6-Debakel

Teamchef Alpo Suhonen
Enttäuschender Auftritt in Testspiel ohne die NHL-Spieler, Chance zur Revanche am Sonntag

Österreichs Nationalmannschaft muss sich gehörig steigern, will sie beim Qualifikationsturnier kommende Woche in Riga das Olympia-Ticket für 2018 holen. Drei Tage nach dem 0:2 in Wien gegen die Slowakei kassierte die ÖEHV-Auswahl am Samstag in Oslo gegen Norwegen eine herbe 1:6 (0:1,0:4,1:1)-Niederlage. Die Chance zur Revanche bietet sich am Sonntag (17.00) wieder in Oslo.

Ohne die beiden NHL-Stürmer Michael Raffl und Michael Grabner, die leicht angeschlagen sind und geschont wurden, standen die Österreicher von Beginn weg gehörig unter Druck. Nur einem starken David Kickert im Tor hatte es die Auswahl von ÖEHV-Teamchef Alpo Suhonen zu verdanken, dass die Gastgeber lediglich mit einem Tor Vorsprung in die erste Pause gingen. Nur Mats Zuccarello, einer von zwei NHL-Spielern der Norweger, schaffte es im Nachschuss, den Schlussmann der Vienna Capitals zu bezwingen (4.).

Am Fließband

Statt einer erhofften Steigerung wurde es im Mitteldrittel noch viel schlimmer. Kristian Forsberg (23.), Anders Bastiansen im Zwei-Mann-Überzahlspiel (27.), neuerlich Zuccarello nach einer herrlichen Aktion (29.) und Tommy Kristiansen (39.) schossen die Norweger, die sich ebenfalls auf ein Olympia-Qualifikationsturnier vorbereiten, zu einer 5:0-Führung. Bei 32:12 Torschüssen auch hoch verdient.

Österreich war zwei Drittel lang offensiv kaum in Aktion, zu Beginn des Schlussdrittels aber gelang endlich auch das erste Tor in der Vorbereitung. Andreas Kristler nützte ein Powerplay und traf zum 1:5 (42.). Es war der Startschuss für ein ansprechendes Schlussdrittel, der starke Kristiansen (zwei Tore, drei Assists) legte aber den sechsten Treffer nach (53.). Danach wurde im Hinblick auf das Turnier in Riga Verlängerung (3-gegen-3) und Penaltyschießen geübt, auch das ging jeweils an die Norweger (Tor durch Patrick Thoresen in der 61. Minute und 2:1 im Penaltyschießen).

Starker Keeper

Aussagekräftig war die Ehrung zum besten Spieler, die auf rot-weiß-roter Seite trotz sechs Gegentreffern an Torhüter Kickert ging. Suhonen wird rasch etwas einfallen lassen müssen, er darf aber auch noch auf fünf Verstärkungen hoffen. Die Stürmer Grabner und Konstantin Komarek sowie eventuell auch M. Raffl könnten schon beim letzten Testspiel am Sonntag dabei sein, die beiden heimischen Top-Verteidiger Dominique Heinrich und Stefan Ulmer werden erst in Riga zum Team stoßen.

In Lettland geht es von Donnerstag bis Sonntag gegen die Gastgeber, Deutschland und Japan um ein Ticket für die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang/Südkorea. Deutschland ist der Turnierfavorit und untermauerte das im ersten Testspiel. Frankreich wurde am Samstag mit 4:0 abgefertigt. DEB-Teamchef Marco Sturm hatte sechs NHL-Spieler zur Verfügung, mit Verteidiger Dennis Seidenberg kommt ein siebenter NHL-Profi noch dazu.

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