Vienna Capitals überraschen gegen Znaim

Wiener Jubel: Maxa, Nißner und Großlercher nach dem 3:1
Durch den Sieg der Capitals übernimmt Meister Salzburg (4:1 gegen VSV) erstmals in dieser Saison die Tabellenspitze.

Wer behauptet, dass Österreich im Allgemeinen oder Wien im Speziellen keinen Eishockey-Nachwuchs hat, der hat keine Ahnung. Den besten Beweis lieferten am Dienstag die 17-jährigen Felix Maxa und Benjamin Nißner.

Capitals-Coach Jim Boni setzte gegen Znaim voll auf die Youngsters und gewann mit dem 4:3-Sieg auf allen Linien. Die Teenager spielten in der vierten Linie mit dem 22-jährigen Großlercher und eine starke Partie.

Mit ihrem Einsatz schnürten sie die Tschechen phasenweise ein, das Publikum tobte. Und sie erzielten das 3:1. Nißner erkämpfte sich den Puck und Maxa passte auf Großlercher, der traf (32.). „Ich schenke ihnen keine Eiszeit. Sie haben sich das verdient“, sagte Boni, der die Youngsters sogar gegen die beste Linie der Tschechen mit Weltmeister Petr Pucher aufs Eis schickte.

„Auf dem Eis merkt man nicht, gegen wen man da spielt“, sagte Maxa lächelnd. Der Schüler war von der Stimmung der 3600 Fans begeistert: „Das pusht wahnsinnig und macht dann den Unterschied aus.“

Für die Szene des Abends sorgte Danny Bois, der Martin Nemcik in einem Boxkampf mit nur einem Haken beinahe k.o. schlug. Im Spital landete Caps-Verteidiger Tyler Cuma, der von einem Puck am Kiefer getroffen wurde. Für Pfiffe sorgten nur die Referees Warschaw und Widmann, die in der Schlussphase mit drei fragwürdigen Strafen gegen Wien fast noch für die Wende gesorgt haben.

Salzburg ist neuer Leader

Red Bull Salzburg übernahm nach der Znaim-Niederlage und einem 4:1-ERfolg in Villach erstmals die Führung. Der Meister ließ dem VSV in Villach beim 4:1, dem sechsten Sieg in Folge, keine Chance und hat nun zwei Punkte Vorsprung. Linz zog dank eines 5:0 gegen Fehervar mit Znaim gleich (je 28 Punkte).

Dornbirn verteidigte den vierten Rang dank eines 4:1 im Duell mit dem KAC erfolgreich. Die Kärntner mussten den fünften Platz an HCB Südtirol abgeben, das bei den Innsbrucker Haien mit 5:1 erfolgreich war. Graz setzte sich in Ljubljana im Nachzügler-Duell mit 7:5 durch.

Die Salzburger "Bullen" nützten die Abwehrprobleme der Villacher, die drei Defensivspieler verletzt vorgeben mussten, gnadenlos aus. Ein Doppelschlag durch Rauchenwald und Latusa innerhalb von 29 Sekunden bedeutete schon in der 7. Minute einen harten Schlag für die Kärntner. Der VSV hielt das Match zwar im Mittelabschnitt offener, dem 1:3 durch Schofield folgte aber nur 1:23 Minuten später das 1:4 durch Komarek. Im Finish hielten sich die Gäste zurück, mit 50 Toren haben sie ohnehin die beste Offensive der Liga.

Die Black Wings Linz blieben dem Spitzenduo dank eines Kantersiegs über Fehervar auf den Fersen. Mit vier Toren im Mitteldrittel sorgten sie gegen die Ungarn für klare Fronten.

Auch Dornbirn zog beim KAC in diesem zweiten Abschnitt davon. Drei Treffer innerhalb von 2:14 Minuten brachten die Bulldogs auf die Siegerstraße. Der KAC hatte zuletzt drei Niederlagen nach Verlängerung oder im Powerplay kassiert, gegen die aggressiveren Dornbirner stand die Niederlage schon früh fest. Das 1:3 durch Nordqvist war nur ein Strohfeuer, Livingston sorgte mit seinem zweiten Treffer (ins leere Tor) für den Endstand und eine erfoglreiche Revanche für die 2:3-Heimniederlage.

Die Graz 99ers hatten am "Abend der offenen Tore" beim Schlusslicht Ljubljana, das zum 7. Mal in Serie verlor, das bessere Ende für sich, nach einer 6:3-Führung ließen sie sich den vierten Sieg in Folge nicht mehr nehmen und hielten als Zehnte Kontakt zu den nun drei Punkte voranliegenden Villachern.

KAC - Dornbirner EC 1:4 (0:0,0:3,1:1)
Stadthalle, Klagenfurt, 3.090
Tore: Nordqvist (41.) bzw. Livingston (30., 60.EN), D'Alvise (32.), Grabher Meier (32.). Strafminuten: 6 bzw. 10.

VSV - Red Bull Salzburg 1:4 (0:2,1:2,0:0)
Stadthalle Villach, 3.030
Tore: Schofield (33.) bzw. Rauchenwald (6.), Latusa (7.), Fahey (30./PP), Komarek (34.). Strafminuten: 16 bzw. 24.

EHC Black Wings Linz - AV Fehervar 5:0 (0:0,4:0,1:0)
Keine Sorgen Eisarena Linz, 3.500
Tore: Kozek (21./PP, 41.), Da Silva (27.), Göhringer (29.), Hofer (37.). Strafminuten: je 8.

HC Innsbrucker Haie - HCB Südtirol 1:5 (0:4,0:0,1:1)
Innsbruck, Wasserkraft Arena, 1.500
Tore: Hahn (47.) bzw. Gander (3.), Saviano (5.), Flemming (8./PP), Insam (18./PP), Di Casimirro (54./PP). Strafminuten: 18 bzw. 6.

Olimpija Ljubljana - Graz 99ers 5:7 (2:3,1:3,2:1)
Ljubljana, 1.020
Tore: Ropret (4.), Sotlar (17./PP), Hebar (27., 58.), Pesut (59.) bzw. Werner (6., 33./PP, 35.), Natter (9., 43.), Kovacevic (10.), Almtorp (40./SH). Strafminuten: 14 bzw. 22.

Vienna Capitals - HC Znojmo 4:3 (2:0,1:2,1:1)
Eissportzentrum Wien-Kagran, 3.600
Tore: Whitmore (3.), Klimbacher (17.). Großlercher (32.), Gamache (45.) bzw. Podesva (29./PP), Bartos (36.), Kousalik (48./PP2). Strafminuten: 19 bzw. 7.

Tabelle

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