Überraschungsaus für Thiem in Runde zwei

Umsonst gestreckt: Dominic Thiem verlor drei Tiebreaks und das Match.
Der Niederösterreicher verliert gegen den Tschechen Jiri Vesely in drei Sätzen. Alle im Tiebreak.

Nachdem Dominic Thiem sein Erstrundenspiel erst am gestrigen Mittwoch zu Ende bringen konnte, war er nur 24 Stunden später schon wieder im Einsatz. Gegen den Tschechen Jiri Vesely. Thiem zeigte sich ungewohnt fehleranfällig und musste sich in drei Sätzen geschlagen geben. Der Niederösterreicher verlor mit 6:7 (4), 6:7 (5) und 6:7 (3). Im Vorfeld der Partie hatte Thiem noch angekündigt, dass er sich weiterhin als Außenseiter fühle und es auch kein Drama sei, wenn er sich in Runde zwei verabschieden müsste. Damit ist auch der letzte österreichische Vertreter in Wimbledon ausgeschieden.

Für Thiem war es die erste Niederlage gegen Vesely auf höchster Ebene im dritten Duell. 2012 hatte er aber auch schon einmal bei einem Future in Tschechien gegen den ebenfalls 22-Jährigen verloren gehabt. Nach dem Turniererfolg in Stuttgart und dem Halbfinaleinzug in Halle kam für den ÖTV-Star ausgerechnet bei den prestigeträchtigen All England Championships, dem wichtigsten seiner drei bisherigen Rasen-Saisonturniere, vorzeitig das Aus. Und das in Tiebreaks, in denen er zuvor noch so erfolgreich agiert hatte.

Mehr Winner, mehr Fehler

Die Partie gegen den Ranglisten-64. hätte ausgeglichener nicht sein können. Das zeigt auch die Punktebilanz, in der Vesely nach 2:45 Stunden mit 126:123 knapp die Nase vorne hatte. Die Ausgeglichenheit wird auch bei anderen Statistiken deutlich: Thiem gelangen zwar etwas mehr Winner (45:37), dafür unterliefen ihm aber auch mehr unerzwungene Fehler (29:25).

Die Partie begann für Thiem nicht nach Wunsch, er kassierte bereits zum 1:3 ein Break. Da er gleich darauf seinem Gegner aber den Aufschlag abnahm, war alles wieder offen. Bei 5:5 ließ der Lichtenwörther dann die Chance auf die Vorentscheidung aus, ließ drei Breakchancen ungenützt. Das rächte sich im Tiebreak. Vesely nutzte gleich seinen ersten Satzball zum 7:4.

Auch im zweiten Durchgang fehlte Thiem in den entscheidenden Momenten die Effizienz, eine Breakmöglichkeit auf die 2:0-Führung konnte er nicht verwerten. Bei 5:5 wehrte er dafür eine Breakchance des Tschechen ab. Der zog im Tiebreak schnell auf 3:0 voran. Thiem konnte zwar kontern und ging mit 5:4 in Front, machte in der Folge aber keinen Punkt mehr.

"Ein enges, hartes Match"

Im dritten Durchgang fand Thiem gleich im ersten Game seine einzige Breakchance vor. Vesely wehrte sie aber ab und neuerlich musste die Entscheidung in der „Verlängerung “ fallen. Vesely zeigte wieder keine Nerven, zog auf 5:2 davon und verwertete schließlich gleich seinen ersten Matchball zum 7:3. Mitentscheidend für Thiems Niederlage war sicher, dass er nur 55 Prozent der ersten Aufschläge ins Feld brachte. Vesely kam demgegenüber auf 65 Prozent. Bei einer dermaßen engen Entscheidung natürlich ein großer Vorteil.

„Es war ein sehr enges, hartes Match“, analysierte Vesely, der bei den Assen mit 14:9 die Nase vorne hatte und einen Doppelfehler (5:4) mehr servierte. „Es war unglaublich schwierig, weil Dominic in so guter Form ist und eine unglaubliche Saison spielt. Ich bin einfach rausgegangen und wollte das Spiel genießen und mein bestes Tennis zeigen. In den entscheidenden Punkten war ich ein bisschen relaxter“, sagte der Tscheche. Mit Thiem verbindet ihn eine Freundschaft. „Wir sind sehr gute Freunde, haben das erste Mal mit neun Jahren gegeneinander gespielt, da ist es ist immer auch eine Kopfsache. Ich war heute der Glücklichere“, so Vesely.

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