Tennis-Krimi ohne Happy End für Gerald Melzer

Endstation: Gerald Melzer schaffte es in Kitzbühel immerhin ins Halbfinale
Der 26-Jährige scheiterte im Semifinale von Kitzbühel an Paolo Lorenzi.

Das hätte sich Gerald Melzer zu Beginn dieser Woche wohl auch nicht träumen lassen, dass die Fans im Tennisstadion von Kitzbühel einmal zu hunderten lautstark seinen Namen skandieren. Aber der 26-Jährige hat sich die Ovationen und den vollen Centre Court auch redlich verdient. Immerhin stellte der Niederösterreicher eindrucksvoll seine Schlagfertigkeit unter Beweis und stahl in Kitz sogar dem berühmteren älteren Bruder Jürgen und Jungstar Dominic Thiem überraschend die Show.

Überhaupt gestern in diesem packenden Semifinale gegen Paolo Lorenzi, das in die Geschichte der Generali Open eingehen wird. Als eines der spektakulärsten und spannendsten Spiele, die dieses Turnier wohl je erlebt hat. Wann hat es das schon gegeben, dass ein Spieler gleich zwölf Matchbälle abwehrt?

Gerald Melzer wurde am Ende mit langem Applaus wie ein Sieger vom Centre Court in Kitzbühel verabschiedet. Auch wenn der 26-Jährige in diesem Kampf zwei Mal knapp im Tie-Break den Kürzeren gezogen hat. "Ich bin an meinen Nerven gescheitert", meinte Gerald Melzer nach der Zweisatz-Niederlage (6:7, 6:7).

Möglicherweise wäre die Partie tatsächlich anders verlaufen, hätte Gerald Melzer im ersten Satz nicht so viele Chancen liegen gelassen. Beim Stand von 5:3 vergab er drei Satzbälle in Folge.

Paolo Lorenzi erwies sich als Gummiwand, der Italiener brachte praktisch jeden Ball zurück. Nach einer Regenunterbrechung wurde es im Tie-Break des zweiten Satzes kurios und spannend. Melzer wehrte zwölf Matchbälle ab, vergab zwei Chancen auf den Satzausgleich und verlor 13:15. Im Finale trifft Lorenzi heute auf den starken Georgier Nikolos Basilaschwili.

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