Sauber in Nöten: Alfa Romeo soll einsteigen

Sportlich abgeschlagen, finanziell angeschlagen: Sauber in der Krise.
Das Schweizer Traditionsteam ist angeschlagen - der Fiat-Konzern soll helfen.

Der Sauber-Rennstall aus dem Schweizer Hinwil macht gerade - nicht zum ersten Mal - schwierige Zeiten durch. Das viertälteste Team der Formel 1 - nach Ferrari, McLaren und Williams - steckt finanziell in großen Schwierigkeiten. Schon vor dem Saisonstart war die Finanzlage der Schweizer zum Problem geworden, als die Gehälter der Mitarbeiter erst verspätet gezahlt werden konnten. Sogar der Saisonstart schien zeitweise fraglich.

Nun zweifeln italienische und englische Medien daran, dass die Schweizer es überhaupt zum nächsten Grand Prix in China schaffen. Die österreichische Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn hatte beim Rennen in Bahrain gefehlt, sie soll sich in der Schweiz mit potenziellen Investoren getroffen haben, um das Überleben des Rennstalls zu sichern.

Sauber in Nöten: Alfa Romeo soll einsteigen
Sauber team principal Monisha Kaltenborn attends a news conference after the second practice session of the Australian F1 Grand Prix at the Albert Park circuit in Melbourne March 13, 2015. REUTERS/Mark Dadswell (AUSTRALIA - Tags: SPORT MOTORSPORT F1 HEADSHOT TPX IMAGES OF THE DAY)

Sauber könnte wieder ein Werksteam werden

Das italienische Formel-1-Portal f1world.it berichtet nun, dass der italienische Autohersteller Alfa Romeo kurz vor einer Übernahme des Rennstalls stehen könnte. Demnach soll die enge Verbindung zwischen Motorlieferant Ferrari und der Fiat-Tochter Alfa Romeo den Weg für die Formel-1-Rückkehr der Marke ebnen. Fiat-CEO Sergio Marchionne hatte bereits in der Vergangenheit betont, dass Alfa Romeo eine Formel-1-Rückkehr in Erwägung ziehen könnte - und auch, dass man dafür mit einem bestehenden Team zusammenarbeiten müsse. “Es wäre schwierig für Alfa Romeo, ohne die Unterstützung eines anderen Teams zurückzukehren", so Marchionne damals.

Für Sauber wäre es nicht das erste Mal, dass ein großer Autohersteller bei dem Team einsteigt. Von 2006 bis 2009 hielt BMW die Mehrheit am Schweizer Rennstall, das Team nahm damals als BMW Sauber F1 an der Weltmeisterschaft teil. In dieser Zeit gelang mit Robert Kubica der einzige Grand-Prix-Sieg der Teamgeschichte. 2010 kehrte man zu Ferrari-Triebwerken zurück. Der italienische Rennstall beliefert Sauber seit 1997 mit Motoren. Im Gegenzug durften spätere Ferrari-Fahrer, wie etwa Kimi Räikkönen oder Felipe Massa, bei Sauber Formel-1-Erfahrungen sammeln.

Sauber in Nöten: Alfa Romeo soll einsteigen
epa01537022 Polish Formula One driver Robert Kubica of BMW Sauber steers his car in the first practice session on the race track in Interlagos near Sao Paulo in Brazil, 31 October 2008. The F1 Grand Prix of Brazil will be held on 02 November 2008. EPA/KERIM OKTEN

Alfa Romeo hat eine ruhmreiche Formel-1-Vergangenheit. Die erste Weltmeisterschaft 1950 gewann der Italiener Giuseppe Farina für Alfa Romeo, im Folgejahr verteidigte man mit Juan Manuel Fangio den Titel. In den 1960er und 1970er Jahren war Alfa Romeo Motorenlieferant für mehrere Formel-1-Teams, darunter McLaren und Brabham. Zwischen 1979 und 1985 nahm das Team noch einmal als Werksteam an der Weltmeisterschaft teil.

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