Grand Prix in Austin: "Welcome to Marquez-Land"

Seit dem ersten MotoGP-Rennen in Austin dominiert Marc Marquez auf dem CotA.

Marc Marquez war von seinem ersten MotoGP-Rennen an ein Phänomen. Bei seinem Grand-Prix-Debüt 2013 in Katar wurde er hinter dem Yamaha-Duo Jorge Lorenzo und Valentino Rossi Dritter. Beim zweiten Rennen der Saison in Austin trumpfte der junge Spanier dann auf: Überlegene Poleposition und ein dominanter Rennsieg. Der Stern des damals erst 20-Jährigen ging auf und strahlt zwei Weltmeistertitel später immer noch.

Im vergangenen Jahr musste sich Marquez erstmals seit seinem MotoGP-Aufstieg in der Gesamtwertung geschlagen geben. 2016 könnte er den Spieß wieder umdrehen - nach seinem dritten Platz beim Auftakt in Losail und seinem Argentinien-Sieg in Termas de Rio Hondo kommt der Repsol-Honda-Pilot als WM-Führender in die USA. Und der Circuit of the Americas, auf dem seit 2013 MotoGP-Rennen ausgetragen werden, ist seither fest in der Hand von Marc Marquez.

Der Dominator von Texas

In allen drei Rennen in Austin holte Marquez sich den Sieg. Das allein ist schon beeindruckend; viel bemerkenswerter ist jedoch, dass er auch bei allen drei Rennen von der Poleposition aus ins Rennen ging. Und bis auf 2015 holte er sich quasi als Krönung jeweils auch noch die schnellste Rennrunde. Marquez kann also mit Fug und Recht behaupten, dass ihm der Kurs in Texas liegt.

Sein erster Verfolger in der Weltmeisterschaft, Valentino Rossi, kann das nicht von sich sagen. Der Italiener liegt aktuell acht Punkte hinter Marquez zurück, Austin war bisher aber nicht seine Paradestrecke. Sein bestes Ergebnis holte er in der vergangenen Saison mit einem dritten Platz hinter Marquez und Ducati-Pilot Andrea Dovizioso.

Grand Prix in Austin: "Welcome to Marquez-Land"
epa05221227 Italian MotoGP rider Valentino Rossi of the Movistar Yamaha MotoGP team prepares for the qualifying session of the Motorcycling Grand Prix of Qatar at the Losail International Circuit in , 19 March 2016. EPA/STR

"In diesem Jahr wird alles anders sein", glaubt Rossi vor dem Trainingsauftakt zu wissen. "Normalerweise hatten wir hier große Probleme mit dem Vorderreifen. Jetzt müssen wir herausfinden, ob wir mit Michelin dieselben Schwierigkeiten haben, oder ob es mit diesem Reifen anders ist." Der Wechsel von Bridgestone auf Michelin hatte den Fahrern in den ersten Saisonrennen oft Probleme bereitet, vor allem Stürze über das Vorderrad häuften sich.

Belastet der Vertragspoker den Weltmeister?

Während Rossi als erster Verfolger von Marquez in die USA reist, muss Auftaktsieger Jorge Lorenzo den Sturz von Argentinien verdauen. Der Spanier war nach seinem dominanten Sieg in Katar mit einer Menge Selbstvertrauen nach Südamerika gekommen, hatte in Termas de Rio Hondo aber nie wirklich seinen Rhythmus gefunden. Ein verpatztes Rennen und ein Ausfall nach einem Sturz waren die Folge.

In Texas kämpft Lorenzo schon ein wenig um den Anschluss nach oben. Marquez hat bereits 16 Punkte Vorsprung und ist in Austin zweifellos der Favorit auf den Sieg. Zudem wirkt Lorenzo seit dem Katar-Grand-Prix gehemmt. Eine mögliche Ursache: Teamkollege Rossi gab dort seine Vertragsverlängerung bei Yamaha bekannt. Lorenzo, der vor dem Saisonstart auf einen neuen Vertrag bei Yamaha gepocht hatte, hält sein Team seither hin.

Grand Prix in Austin: "Welcome to Marquez-Land"
Italian driver Andrea Dovizioso (R) of the Ducati Team competes in the Qatar Moto Grand Prix race to win second place on March 20, 2016 at the Losail International Circuit in the Qatari capital Doha. Spanish driver Jorge Lorenzo won the Qatar MotoGP. / AFP PHOTO / KARIM JAAFAR

Zahlreiche Quellen, darunter auch Rekordweltmeister Giacomo Agostini, glauben zu wissen, warum: Lorenzo steht kurz vor der Unterschrift bei Ducati. Und dieser Schritt ist ein riskanter, wie Rossis gescheiterter Ausflug zu den Roten zeigte. Aber zwei weitere Jahre im Stallduell mit Rossi sind für Lorenzo wenig verlockend, anders als das kolportierte Multimillionen-Angebot, das Ducati ihm vorgelegt haben soll.

Gerüchten zufolge könnte die Bekanntgabe schon in Austin erfolgen. Spätestens bei seinem Heimrennen in Jerez wird Lorenzo aber wohl für Klarheit über seine Zukunft sorgen. Und die liegt vermutlich bei Ducati: Auch wenn es von offizieller Seite noch dementiert wird - ausgerechnet Valentino Rossi sagte in Texas bereits offen, der Vertrag zwischen Lorenzo und den Italienern sei unterschrieben.

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1. Training (alle Klassen) Freitag, 16:00 Uhr Eurosport 2
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