Sensation im Spielberg-Qualifying

Felipe Massa fährt auf die Pole Position. Sein Williams-Teamkollege Valtteri Bottas startet aus der 2. Position.

Nicht die favorisierten Mercedes, sondern die Williams stehen Sonntag beim ersten Formel-1-WM-Lauf in Österreich seit elf Jahren in der ersten Reihe. Die Pole holte sich am Samstag überraschend Felipe Massa knapp vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas. Erst auf Platz drei folgte mit Nico Rosberg der beste Silberpfeil. Lewis Hamilton wurde nur 9., Sebastian Vettel verpasst das Finale und wurde 13.

Damit begann das große Formel-1-Comeback in Spielberg mit einer faustdicken Überraschung. Zudem verlor Mercedes im achten Saisonlauf ein weiteres Stück seiner aktuellen Makellosigkeit. Nachdem vor zwei Wochen in Kanada mit Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo erstmals kein Silberpfeil gewonnen hatte, geht nun auf dem Red Bull Ring erstmals in diesem Jahr kein Mercedes aus der Pole ins Rennen. Hamilton war bisher vier-, Rosberg dreimal vom besten Startplatz aus losgefahren.

Auf Wolke sieben

In Spielberg sicherte sich vielmehr Massa seine 16. Pole. Es war seine erste seit seinem Heimrennen 2008 in Brasilien. Ganz so überraschend kam sie aber nicht. Williams hat als Mercedes-Kundenteam den gleichen mächtigen Antrieb im Auto wie Rosberg und Hamilton. Schon in Kanada war Massa nur durch einen Unfall um einen Podestplatz gebracht worden.

Sensationsmann Bottas hatte vor dem Qualifying in Spielberg Bestzeit im letzten Training erzielt. Danach war der Finne auch über seine beste jemals erzielte Qualifikationsplatzierung glücklich. "Es wird aber nicht leicht, morgen die Mercedes hinter uns zu halten", wusste "Walter", was ihn und Massa am Sonntag (14.00 MESZ, live ORF 1, RTL, Sky) erwartet.

Der 33-jährige Brasilianer schwebte Samstag dennoch auf Wolke sieben. "Das ist ein ganz besonderer Moment. Das ist der beste Platz, an dem man sein kann", freute er sich. Der langjährige Ferrari-Pilot und Schumacher-Wasserträger, der 2008 für wenige Sekunden Weltmeister und danach schon mehrmals abgeschrieben worden war, hofft nun auf mehr. "Ich weiß, es ist erst Samstag. Aber ich fühle mich jetzt schon wie ein Sieger."

Ein wenig spielte den Williams auch in die Karten, dass Hamilton in der Entscheidung zweimal patzte. In der letzten Kurve geriet er von der Strecke, dann folgte nach einem Verbremser ein Dreher, womit er ohne gewertete Runde blieb. Letzteres löste zudem eine Gelb-Phase aus, die Rosberg um die Möglichkeit brachte, nochmals zu attackieren.

"Das ist natürlich schade. Aber unter Gelb wäre eine Verbesserung nicht mehr möglich gewesen", sagte Rosberg, gab sich aber zuversichtlich. "Ich denke schon, dass ich im Rennen schneller bin. Hier kann man zudem gut überholen, ich rechne mir gute Chancen aus."

Vettel ratlos

Eine Parole, die auch für Red Bull gilt. Zwar schaffte es Ricciardo auf Platz fünf, Weltmeister Vettel aber verpasste vor den Augen von Firmenboss Dietrich Mateschitz zum bereits dritten Mal in diesem Jahr die Entscheidung und belegte nur Rang 13. Das bedeutet in der Startaufstellung vermutlich Platz 12 und Reihe sechs.

"Ich habe keine Erklärung. Wir waren einfach nicht schnell genug", gab Vettel zu, dass bei den für Red Bull weiterhin viel zu kühlen Temperaturen von 17 Grad - und das am ersten Sommertag - der große Schritt nach vorne ausgeblieben war.

Das Qualifying für den 27. WM-Lauf in Österreich verlief auch deshalb speziell, weil viele Fahrer in den Kurven des rutschigen Red-Bull-Rings immer wieder mit allen vier Rädern über die Streckenbegrenzung hinauskamen. Viele Rundenzeiten wurden deshalb gestrichen.

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Qualifying, Q3-Endstand:
1. Felipe Massa BRA Williams 1:08,759
2. Valtteri Bottas FIN Williams 1:08,846
3. Nico Rosberg GER Mercedes 1:08,944
4. Fernando Alonso ESP Ferrari 1:09,285
5. Daniel Ricciardo AUS Red Bull 1:09,466
6. Kevin Magnussen DEN McLaren 1:09,515
7. Daniil Kwjat RUS Toro Rosso 1:09,619
8. Kimi Räikkönen FIN Ferrari 1:10,759
9. Lewis Hamilton GBR Mercedes ohne Zeit
10. Nico Hülkenberg GER Force India ohne Zeit
Out in Q2:
11. Sergio Perez MEX Force India 1:09,754
12. Jenson Button GBR McLaren 1:09,780
13. Sebastian Vettel GER Red Bull 1:09,801
14. Pastor Maldonado VEN Lotus 1:09,939
15. Jean-Eric Vergne FRA Toro Rosso 1:10,073
16. Romain Grosjean FRA Lotus 1:10,642
Out in Q1:
17. Adrian Sutil GER Sauber 1:10,825
18. Esteban Gutierrez MEX Sauber 1:11,349
19. Jules Bianchi FRA Marussia 1:11,412
20. Kamui Kobayashi JPN Caterham 1:11,673
21. Max Chilton GBR Marussia 1:11,775
22. Marcus Ericsson SWE Caterham 1:12,673

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