Mercedes hält sich vor Suzuka bedeckt

Mercedes hält sich vor Suzuka bedeckt
Wenige Tage vor dem Japan-Rennen keine Erklärung für den schwachen Singapur-Auftritt.

Nach den Problemen beim Großen Preis von Singapur hält sich das Formel-1-Team Mercedes vor dem anstehenden Japan-Rennen bedeckt. Zwei Tage vor der ersten Bewährungsprobe nach dem enttäuschenden Singapur-Wochenende verrieten die Verantwortlichen des deutschen Werksrennstalls nicht, ob die Ursachen für den plötzlichen und unerwarteten Einbruch gefunden wurden.

Aus zunächst auch für das Team unerklärlichen Gründen waren die beiden Silberpfeile auf dem Stadtkurs am vergangenen Wochenende rund eineinhalb Sekunden langsamer als Ferrari mit Sieger Sebastian Vettel und dem drittplatzierten Kimi Räikkönen sowie Red Bull mit dem zweitplatzierten Daniel Ricciardo gewesen. Lewis Hamilton war ausgefallen, Nico Rosberg hatte Rang vier belegt. Er wisse aber, "dass jeder hart daran gearbeitet hat, um zu verstehen, was passiert ist", meinte Rosberg.

Experimente im Rennbetrieb

Erkenntnisse gibt es - zumindest für die Öffentlichkeit - noch keine. Fakt ist, dass Mercedes bereits seit Monza mit den 2016er-Antriebseinheiten im Rennbetrieb experimentiert. Rosberg hatte dort nach Problemen im Training vor dem Rennen auf eine ältere Gebraucht-Variante zurückgehen müssen und war dann beim gleichzeitigen Sieg von Hamilton prompt ausgefallen.

Ob dort die Gründe für den schwachen Singapur-Auftritt zu suchen sind oder ob der Stadtkurs einfach den Silberpfeilen nicht lag, blieb vorerst offen. "Die Performance in Singapur lag jedenfalls weit unter den Erwartungen und gab uns viel zu denken. Aber egal, ob es nur ein Ausrutscher war oder nicht - wir dürfen unsere Position an der Spitze nicht als selbstverständlich ansehen", mahnte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

Hamilton bleibt gelassen

In der offiziellen Vorschau auf den 14. WM-Lauf am kommenden Sonntag in Suzuka (7.00 Uhr MESZ, live ORF 1, RTL, Sky) sagte WM-Spitzenreiter Hamilton nun: "Singapur war ein seltsames Wochenende, aber ich bleibe gelassen. Es war bisher eine unglaubliche Saison, und ich bin schon lange genug dabei, um zu wissen, dass man nicht immer gewinnen kann."

Unmittelbar nach dem Flutlicht-Rennen am vergangenen Sonntag hatte bei Hamilton allerdings auch noch die Zuversicht gefehlt, um einen neuerlichen Einbruch auszuschließen. Auch Rosberg hatte wie alle anderen bei Mercedes ratlos gewirkt. "Es ist gut, dass wir direkt eine Gelegenheit erhalten, um das an diesem Wochenende zurechtzurücken", sagte der Deutsche vor dem Rennen auf der japanischen "Achterbahn" mit ihren legendären Kurven.

In den wenigen Tagen seit Singapur sind bei Mercedes im Werk in Brackley sämtliche Daten geprüft worden. "Somit hatten wir nach dem Wochenende viel zu analysieren, um sicherzustellen, dass wir in Zukunft besser aufgestellt sind", meinte der Technische Direktor des Teams, Paddy Lowe.

Ob Singapur bloß eine düstere Momentaufnahme war oder eine Tendenz, die dem WM-Kampf eine neue Dramatik bescheren würde, wird man in Japan sehen. In der Wertung führt Hamilton mit 41 Punkten vor Rosberg, Vettel kam bereits auf 49 Zähler heran.

Kommentare