So soll das neue Austria-Stadion aussehen

 
Die Veilchen haben die Genehmigung für den Ausbau der Generali Arena.

Nur noch zwölf Bundesligaspiele werden in der Generali-Arena in Favoriten bestritten, dann übersiedelt die Wiener Austria für zwei Jahre ins Ernst-Happel-Stadion. Denn die Pläne für die Erneuerung der Heimstätte der Violetten werden immer konkreter: Die Baugenehmigung liegt nun vor, die ersten Arbeiten sollen Ende Mai 2016 starten, wie Austria-Vorstand Markus Kraetschmer am Donnerstag berichtete.

Aus dem "Patchwork"-Stadion soll in den kommenden Monaten eine moderne Arena (siehe Bilderstrecke unten) mit "einheitlichem Erscheinungsbild" werden, wie Architekt Michael Mauch bei der Präsentation des Modells der neuen Generali-Arena erklärte. Dafür werden die Nordtribüne sowie die Westtribüne abgerissen und im Neubau mit zwei Rängen an das Dachniveau der Osttribüne angeglichen.

42 Millionen Euro

In der Nordtribüne werden künftig der VIP-Bereich für 800 Gäste, die Business-Seats, Logen, Festsäle sowie die Ehrentribünen untergebracht. Zudem wird unter der Tribüne eine zweistöckige Tiefgarage entstehen. Der Westbereich des Stadions wird zur neuen Familientribüne, auch die Fans der Gäste werden - mit neuesten Sicherheitsvorkehrungen - dort residieren. Der Fanshop wird dort ebenfalls ein Plätzchen finden. Insgesamt investiert die Austria 42 Millionen Euro in ihre neue Heimat, die dann eine UEFA-Vier-Sterne-Arena sein soll.

Zudem wird das derzeit letzte offene Eck zwischen Ost- und Südtribüne geschlossen. Auf der Südtribüne wird der Medienbereich modernisiert. Die Sicherheitszentrale wird dort ebenso Raum finden wie der Classic VIP-Klub und die technischen Räumlichkeiten. Architekt Mauch möchte dabei vor allem auf eine einfache Wegführung und "respektvollen Umgang mit der Umgebung" setzen. Zusatzräume wie etwa Kapellen werde es - im Gegensatz zu den Plänen des Konkurrenten Rapid - nicht geben. Dafür werden die Sitze violett gefärbt und alle Ecken "stimmungsbegünstigend" geschlossen.

Platz für 17.500 Fans

Nach Ende der Arbeiten, das für Sommer 2018 anvisiert wird, werden insgesamt 17.500 Fans in der Arena Platz finden, bei UEFA-Spielen 15.000. Rund um das ehemalige Horr-Stadion tut sich derzeit ebenfalls einiges: Die U-Bahnlinie U1 wird derzeit bis zum Verteilerkreis ausgebaut, rundherum entsteht das Stadtentwicklungsprojekt Viola-Park. Auch das will der Architekt einbeziehen: So soll etwa künftig die Umrundung des Stadions möglich sein, die Zäune rund um das Gelände sollen fallen. Zusätzlich soll die neue Generali-Arena dann völlig barrierefrei sein.

Aber auch der Umwelt soll mit dem Bauvorhaben etwas Gutes getan werden. Man baue hier das erste nachhaltige Fußballstadion Österreichs und müsse auch den europäischen Vergleich nicht scheuen, meinte Philipp Kaufmann, Gründungspräsident der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft. Auf der Agenda stehen Transparenz, Barrierefreiheit und Energieeffizienz: So wird es etwa eine Wasseraufbereitungsanlage sowie eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes geben.

Die Ausschreibung des Projektes soll bis Ende November am Tisch liegen. Die Veilchen setzen dabei auf einen Teil-Generalunternehmer sowie einige Einzelausschreibungen. Im ersten Quartal 2016 will man sich dann für einen Finanzierungspartner entscheiden, wie Kraetschmer schilderte. Ebenfalls im Frühjahr wird das neue Hospitality-Konzept präsentiert, bis April 2016 soll die Entscheidung für einen Teil-Generalunternehmer fallen. Ende Mai hofft der Austria-Vorstand auf den Start der Bauarbeiten.

Wer einen Blick auf das Modell werfen will, hat dazu unter anderem am 7. November beim Bundesliga-Schlager gegen Meister Red Bull Salzburg im Fanshop die Möglichkeit. Die neue Arena ist ein Teil des S.T.A.R.-Projekts der Austria, im Zuge dessen neben dem Stadion (S) auch in Trainingsplätze (T), die Akademie (A) sowie ein Regionales Nachwuchszentrum (R) investiert wird. Insgesamt veranschlagen die Veilchen dafür 48 Millionen Euro.

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