Twitter-Zoff zwischen Podolski und Matthäus

Selfie ist der Poldi: Podolski beglückte die Fans.
Podolski geht nach Mailand und liefert sich mit Matthäus ein heißes Duell via Twitter.

Lukas Podolski twitterte am Samstagabend: "Wishing my friend Michael Schumacher a happy birthday, keep fighting." Der deutsche Formel-1-Held, der nach einem Skiunfall noch immer im Koma liegt, hatte am Samstag seinen 46. Geburtstag. Schumacher stammt aus der Nähe von Köln, der deutsche Fußball-Weltmeister Podolski ist Ur-Kölner.

Die beiden sind befreundet. Was man von Podolski und Lothar Matthäus mittlerweile nicht mehr sagen kann.

Nur zwei Stunden vor seinem Schumi-Tweet hatte Podolski getwittert: "Ich finde es schon sehr amüsant, dass ausgerechnet Matthäus mir Tipps gibt, wie ich mich verhalten soll." Und der 29-Jährige fügte noch hämisch hinzu: "#Erfolgscoach #Greenkeeper." Damit spielt Podolski auf Matthäus’ Trainerkarriere an, die bisher nicht vom ganz großen Erfolg gekrönt war: Unter anderem trainierte er die Nationalteams von Ungarn und Bulgarien. Und der "Greenkeeper" geht auf Uli Hoeneß zurück: "So lange ich und Kalle Rummenigge hier etwas zu sagen haben, wird der nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion", wetterte der frühere Präsident des FC Bayern vor vielen Jahren, entschuldigte sich aber später für den Satz.

Podolski griff den Satz dennoch auf und garnierte seine Aussage über den zum fünften Mal verheirateten Matthäus mit einem Symbol für eine Braut und ein durchschossenes Herz.

Wortduell im Internet

Was hatte Matthäus denn zuvor so von sich gegeben?

Der 53-Jährige hatte dem 29-Jährigen vorgehalten, sich zu sehr von Dingen außerhalb des Platzes ablenken zu lassen. "Lukas hat seine Qualitäten, die muss er jetzt aber wieder auf dem Platz unter Beweis stellen", sagte Matthäus bei Sky Sport News HD. "Vorher haben wir gehört, er twittert mehr als er spielt. Er sollte sich mehr auf Fußball konzentrieren."

Matthäus legte am Sonntag nach. "Ich finde: Twitter ist sexy, aber er sollte mehr Fußball spielen als twittern. Durch seine Reaktion hat er das jetzt ja wieder bestätigt", sagte Matthäus im Express: "Er ist nicht fokussiert. Dabei hat er jetzt eine große Aufgabe vor sich, für die ich ihm alles Gute wünsche."

Podolski wechselt zu Inter Mailand, zu jenem Klub, für den schon sieben Deutsche gespielt haben, darunter Matthäus zwischen 1988 und 1992. Podolski spielt nun für jenen italienischen Traditionsverein, der momentan nur auf Rang elf der Tabelle liegt. Die erste Bewährungschance könnte der 121-malige Nationalspieler bereits am Dienstag erhalten, wenn die Mailänder bei Meister und Tabellenführer Juventus Turin antreten müssen. "Podolski will sich sofort einbringen. Wenn möglich, schon gegen Juve", schrieb die Gazzetta dello Sport. Ob das klappt, ist aber fraglich – an den Vertragsdetails wurde am Sonntag immer noch gearbeitet. Ungeachtet dessen boten erste Straßenhändler bereits Trikots von Podolski mit der Nummer 11 an.

Zu Beginn seines neuen Abenteuers bei Inter wollte Lukas Podolski keine Zeit verlieren. Umjubelter Empfang am Flughafen, Medizincheck, dann der erste Handschlag mit Trainer Roberto Mancini. Nach einer Hinrunde beim FC Arsenal mit wenig Spielpraxis brennt der deutsche Nationalstürmer darauf, bei seinem designierten neuen Klub wieder anzugreifen – wenn auch im Mittelmaß der Serie A und in der Europa League statt in der Champions League: "Ich bin sehr glücklich, hier angekommen zu sein."

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