Vorspiel für die Stadthalle: Rapid empfängt Ried
Hektisch ging es diese Woche in Hütteldorf zu. Der Abo-Vorverkauf für die Europa League lief vor dem Fehlstart in Thun (0:1) auf Hochtouren. Im Zuge der Einsparungsmaßnahmen hatte der Verein den Großteil der Organisation und des Ticketings selbst übernommen. In kurzer Zeit werden mit den abgesetzten Karten Millionen eingenommen.
Um große Summen ging es auch bei den Besprechungen zwischen Management und Finanzabteilung. Die Geschäftsberichte der vergangenen drei Saisonen wurden analysiert, kommentiert und für die außerordentliche Hauptversammlung am Montag in der Stadthalle aufbereitet. Schließlich ist man um Transparenz bemüht, um den kritischsten Fans nicht noch Futter zu geben.
Abstimmungen
Die Partie am Montag hat auf die Zukunft des Vereins größere Auswirkungen als jene auf dem Rasen im Hanappi-Stadion.
Außer Streit sollte die Strukturreform stehen. Die Mitglieder bekamen die geplanten Änderungen der Satzung (mit dem Ziel mehr Demokratie, moderne Zuständigkeitsbereiche und Transparenz) schon zugeschickt, um vor der Abstimmung nicht „überfahren“ zu werden. Zum Thema Stadion gibt es neue Informationen, aber noch immer keine endgültige Entscheidung.
Spannend wird die Abstimmung über die nunmehr drei (statt zwei) Mitglieder-Vertreter im Wahlkomitee für das noch zu bestimmende Präsidium. Elf Mitglieder haben sich beworben.
Für den heikelsten Part – die Erklärung der Finanzen und die Abstimmung über eingebrachte Anträge (etwa über eine umfangreiche Finanzprüfung) – wird Präsident Rudolf Edlinger noch einmal in den Wahlkampfmodus wechseln. Der Ex-Finanzminister ist ein begabter Redner und hat einst im TV-Duell auch Jörg Haider bezwungen.
Die angepeilte Revolution durch die Faninitiative „Rapid bin ich“ mit dem Antrag zur Abwahl von Manager Werner Kuhn soll mit juristischen Mitteln verhindert werden.
Präsidentschaftskandidat Erich Kirisits wird jedenfalls genau beobachten, ob sich der Verein in die von ihm gewünschte Richtung bewegt.
Die Mannschaft soll am Montag auch in die Stadthalle kommen, die Konzentration gilt freilich dem Spiel gegen Ried. „Wir müssen Thun schnell analysieren und abhaken“, sagte Trainer Zoran Barisic vor dem Auftakt zum Heim-Triple (danach gegen den WAC und Kiew).
Enttäuschungen
So wie Rapid hat auch Ried eine Enttäuschung zu verarbeiten, allerdings ist das 0:5 gegen Salzburg schon eine Woche her. „Wir fahren mit einem positiven Gefühl nach Hütteldorf“, sagt der Ex-Rapidler Rene Gartler. „Dass die Rapidler in der Europa League gespielt haben, ist sicherlich kein Nachteil für uns. Wir müssen kompakt stehen und die Chancen, die wir bekommen werden, nutzen“, erklärt der Stürmer.
Bisher hat Ried bei Rapid in der Bundesliga in 32 Versuchen noch nicht gewonnen: 24 Mal siegte Rapid, acht Mal nahm Ried einen Punkt ins Innviertel mit.
Die Pleite in Thun in Bildern
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