Milanic landet in Leeds, Schöttel soll übernehmen

Sturms General-Manager Gerhard Goldbrich war sehr gerührt, als er am Sonntag Trainer Darko Milanic verabschiedete. Der Slowene wechselt zum englischen Zweitligisten Leeds und nimmt auch seinen Assistenten Novica Nikcevic mit. "Er ist eine menschliche Größe." Es gab eine Ausstiegsklausel, Sturm erhält sogar für beide Trainer Ablöse.

Nach der verpassten Europacup-Qualifikation stand Milanic, dessen Vertrag noch bis Sommer 2016 gelaufen wäre, nicht mehr bei allen Fans hoch im Kurs. Und Nikcevic sprach schlecht Deutsch, eine Begebenheit, die für einen Co-Trainer nicht unbedingt vorteilhaft ist.

"Im Fußball passieren Dinge oft sehr schnell", sagt Milanic nur einen Tag nach dem 1:0 in Ried. Warum gerade Leeds auf ihn gekommen sei, noch dazu mit einer gerade mal ausgeglichenen Bilanz bei Sturm? "Sie haben in der Führung Italiener. Und Italiener bekommen mit, was in Slowenien passiert." In seiner Heimat hatte Milanic vor seinem Amtsantritt in Graz zwei Mal das Double geholt. Hilfreich war auch, dass Milanic-Manager Amir Ruznic mit dem Leeds-Boss eng verbunden ist.

Vorerst übernimmt der Co-Trainer der Amateure, Ex-Spieler Günther Neukirchner interimsmäßig, und dürfte am Dienstag in Vöcklabruck beim Cupspiel gegen Austria Salzburg auf der Trainerbank sitzen. "Wir wollen eine gute, keine schnelle Entscheidung treffen", sagt Goldbrich, der dem Präsidium am Sonntag eine Shortlist mit drei Trainern vorlegte.

Ganz oben steht Peter Schöttel. "Ich führe seit Freitag gute Gespräche mit Sturm. Am Montag wird es wieder welche geben. Ich weiß aber auch, dass es noch zwei anderen Kandidaten gibt", sagt der Ex-Rapid-Trainer zum KURIER. Am Sonntag war Schöttel als Sky-Experte in Salzburg im Einsatz. Das Ziel des 47-jährigen Wieners ist aber nach 17 Monaten die Rückkehr als Trainer: "Das Interesse von Sturm ehrt mich und mich würde diese Aufgabe auch sehr reizen."